Wosik im Finale
Torben Wosik steht im Finale der EM Vladimir Samsonov
gegenüber.
Torben hat mit Primoracz, Gatien und Rosskopf drei der
klangvollsten europäischen Spieler geschlagen, Gatien hat
mit seinem Sieg über Schlager gezeigt, dass er für die WM
im eigenen Land gut vorbereitet ist, um so wertvoller
allerdings Torbens Sieg.
Der folgende Text ist dem Pressedienst des DTTB entnommen,
mit ausdrücklicher Genehmigung zur Veröffentlichung auf
Homepages.
Courmayeur. Torben Wosik ist der Vertreter von Vorjahres-
Sieger Timo Boll im Finale der 24. Europameisterschaften in
Courmayeur. Der 29-Jährige setzte auch im Halbfinale gegen
seinen Teamkollegen Jörg Roßkopf seine Siegesserie bei
dieser EM fort und besiegte den Rekord-Nationalspieler in
sechs Sätzen. Für den Frickenhausener ist es der größte
Erfolg in seiner Karriere. Mit der Mannschaft hat er
bereits viermal EM-Silber gewonnen und Bronze bei den
Weltmeisterschaften 1997. Im Einzel war er 1999 Dritter bei
den Swedish Open und wurde im selben Jahr Deutscher Einzel-
Meister. „Es ist für mich wie ein Traum, der gar nicht mehr
endet.“ Torben Wosik war überwältigt. „Nach meinem
Halbfinal-Sieg gegen Gatien hatte ich Tränen in den Augen,
gerade war es ganz ähnlich. Es ist wie eine Last, die nach
jedem Spiel von mir abfällt“, sagte Wosik.
Der unterlegene Jörg Roßkopf zog eine positive persönliche
Bilanz des Einzel-Wettbewerbs. „Ich habe nie damit
gerechnet, so weit zu kommen nach meiner 14-monatigen
Verletzungspause. Diese Bronze-Medaille ist mehr wert, als
viele andere Medaillen, die ich im Laufe meiner Karriere
gewonnen habe“, sagte Roßkopf, der auch privat mit Wosik
befreundet ist. „Es ist schwer, gegeneinander zu spielen,
wenn man sich so gut versteht. Dann kann man nicht so
kämpfen wie gegen andere.“
Im Endspiel steht Torben Wosik am morgigen Sonntag ab 14
Uhr Vladimir Samsonov gegenüber. Der Weißrusse besiegte im
anderen Halbfinale wie schon im Mannschafts-Finale am
Dienstag Timo Boll – erneut ohne Satzverlust. „Ich habe
alles versucht, aber Vladi war heute einfach eine Klasse
besser“, erklärte der Weltranglisten-Erste Boll. „Ich hatte
das Spiel zu keiner Zeit unter Kontrolle.“ Der
Weltranglisten-Siebte dagegen ging ein hohes Tempo, hatte
auf die Bälle Bolls immer die passende Antwort. „Ich kann
mich nicht einmal über die Niederlage ärgern, weil er
einfach besser war. Ich habe insgesamt eine gute EM
gespielt“, sagte Boll weiter.
Erstmals in der 45-jährigen EM-Geschichte hatten drei DTTB-
Athleten das Semifinale der Herren erreicht. Das gelang
zuvor nur Serien-Sieger Schweden (1970/1996) und Ungarn
(1978). Die deutschen Damen hatten dies bereits 1962 und
1996 geschafft. „Das ist ein unglaublich gutes Ergebnis für
uns“, sagte Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig. „Es ist eine
außergewöhnliche Leistung, dass die Spieler das verlorene
Team-Finale und den Trauerfall bei Zoltan Fejer-Konnerth so
gut verkraftet haben. Im Finale ist Vladimir Samsonov eine
hohe Hürde für Torben. Aber Torben sind in diesem Turnier
schon viele Überraschungen gelungen.“
Herren-Einzel, Halbfinale
Timo Boll - Vladimir Samsonov (BLR) 0:4 (-5,-8,-3,-8)
Jörg Roßkopf - Torben Wosik 2:4 (-8,3,-7,-8,9,-8)
Finale, Sonntag
Torben Wosik – Vladimir Samsonov (BLR), 14 Uhr
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