Drei saarländische Bundesligisten sorgen für Bewegung an der Wechselbörse
Es ist wirklich noch nicht lange her, da spielten die besten
Mannschaften des Saarlandes in der Regionalliga mit, aber
von einer Zweitligatauglichkeit war man noch weit entfernt.
Inzwischen gibt es gar drei Bundesligisten, mit Fraulautern
sogar einen Erstligisten.
Entsprechend sind die dortigen Wechsel bereits
veröffentlicht und werden einmal von uns kurz vorgestellt.
TTSV Fraulautern
Das sich der Aufsteiger personell würde deutlich verändern
müssen, war klar, zu groß ist die Lücke zwischen der ersten
und zweiten Liga.
Mit Li Fen wurde eine erfahrene, ehemals dem chinesischen
Nationalkader angehörende Spielerin verpflichtet, deren
Spielstärke sich nur schwer einschätzen lässt. Zu den
Spitzenspielerinnen der Liga wird sie ganz sicher nicht
gehören, aber einiges zutrauen und vor allem über
Erstligatauglichkeit verfügt sie schon.
Auch ein kleines Fragezeichen muss hinter Linda Nordenberg
gesetzt werden. Eine gute Spielerin, fraglos, aber stark
genug, um u. an. mit ihrer Hilfe eine gute Rolle im
abstiegsbedrohten Teil der Liga zu spielen. Es ist durchaus
möglich, zumal die Schwedin mit 25 Jahren sicherlich noch
nicht über den Zenit ihrer Leistungsfähigkeit hinaus ist.
Mittelfristig wird sich die Vereinigung der Familie Solja in
Fraulautern vielleicht sogar als der größte Gewinn heraus
stellen. Mit Amelie und Petrissa sind die beiden größten und
derzeit wohl einzigsten deutschen Nachwuchsspielerinnen,
denen eine erfolgreiche Karriere auf europäischer Ebene
einigermaßen sicher vorher gesagt werden können, bei
Fraulautern unter und deren große Möglichkeiten sollten,
sofern sie gehalten werden können, den Verein enorm weiter
bringen können.
Insgesamt spannende Wechsel, die den Klassenerhalt offen
lassen, aber frisches Blut in die Bundesliga bringen, dazu
mit Petrissa Solja eine Spielerin, die vielleicht sogar
schon in der kommenden Runde ihren ersten Bundesligasieg
bejubeln kann? Nach vielen Jahren sehr guter Arbeit der
Verantwortlichen, haben sie sich einfach einen
Vertrauensvorschuss verdient und es wäre schön, wenn der
Klassenerhalt schon frühzeitig fest stehen würde, denn noch
ein Jahr mit so schwierigen Planungen wie diesmal wünscht
sich sicherlich niemand.
ATSV Saarbrücken
Mit einer Mannschaft, fast nur aus Saarländerinnen
bestehend, in die 2. Liga aufzusteigen; es ist schon eine
Weile her, dass dies einem Verein gelungen ist.
Daneben kann der ATSV mit der Rückkehr von Olga Nemes wohl
den spektakulärsten Wechsel in diesem Jahr für sich
verbuchen. Sie wird sicherlich zu den stärksten Spielerinnen
der Liga gehören, aber ob es dennoch zum Klassenerhalt
reicht, bleibt fraglich. Ohne jemand zu nahe treten zu
wollen: es fehlt eine Nummer zwei, so wird die Last auf dem
hintere Paarkreutz ruhen, das zumindest in den wichtigen
Spielen ein ausgeglichenes Ergebnis liefern muss, ob dies
gelingt, bleibt abzuwarten. Der Wechsel von Ann-Katrin
Herges stellt sicherlich auch eine kleine Hilfe dar, wobei
es aus taktischen Erwägungen spannend wird, ob Claudia
Walerowicz oder sie vorne spielen, da zu erwarten steht,
dass in der Rückrunde dann getauscht werden muss.
Saarbrücken hat Mut bewiesen, wenn es ihnen jetzt gelingt
eine ähnliche Begeisterung wie in Fraulautern für das
Damentischtennis zu wecken, dann könnte das zu dem zwingend
nötigen Schub führen.
1. FC Saarbrücken
Spitzenspieler und Publikumsliebling verloren, an
Spielstärke gewonnen, so lassen sich die Wechsel auf
Saarbrücker Seite zusammen fassen.
Mit Vasile Florea kommt ein ganz erfahrener Mann nach
Saarbrücken, der wie zu hören ist, dort auch die
Trainingsgruppe Saarbrückens und vielleicht auch noch etwas
mehr leiten soll und sicherlich auch für die zukünftigen
Entwicklung der besten saarländischen Nachwuchsspieler eine
Hilfe sein könnte.
Mit Erik Illas und dem schon älteren Jaromir Truesar kommen
weitere Verstärkungen hinzu. Beide Slowaken werden wohl
vorne zum Einsatz kommen und dort ein gutes vorderes
Paarkreuz bilden, wobei die Mitte wohl in der künftigen
Runde Saarbrückens Paradeteil darstellen wird.
Auch der Norweger Eric Berner sollte eine Verstärkung
darstellen und dessen ehrgeizige Ambitionen in Richtung
China für die nächste Zeit sollten eine weitere deutliche
Steigerung sogar fast erwartbar machen.
Saarbrücken wird mit dieser Mannschaft wieder weit oder
sogar ganz vorne mitspielen.
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