"SW-Meisterschaften", Nachschau
Bei 4 relevanten Einzelwettbewerben mit je 16 SpielerInnen
müssen sich die Verantwortlichen der 3 neben dem STTB
teilnehmenden Verbände, als da wären Rheinhessen, Rheinland
und die Pfalz schon einmal fragen lassen, warum sie diese
immensen Zusatzkosten durch eine Übernachtung hinnehmen. 4
Einzelwettbewerbe mit 16 Teilnehmer hätte man gut und gerne
an einem Tag abwickeln können.
Alleine aus Kostengründen macht es keinen Sinn, eine
Nominierung zu den Deutschen Meisterschaften derart auf zu
blähen. Will man aber gar eine "SW"-Meisterschaft mit 4
Verbänden spielen, die deren Namen verdient, dann sollten
auch die Besten daran teilnehmen. Ob diese dann noch die
Kriterien einer Qualifikation voll erfüllen kann, müsste
hinterfragt werden, wäre aber durchaus möglich.
Nachfolgend eine Betrachtung zu den Einzelwettbewerben. Die
Doppel-Wettbewerbe waren eine Spaß-Veranstaltung, damit man
es ja auf 2 Tage gebracht hat und werden nur kurz erwähnt.
In 8 Wettbewerben siegten STTB-Spieler einmal, was bei 4
Verbänden nicht unbedingt eine Rekordquote ist. Dazu kam,
dass der eine Sieg im Doppel erfolgte.
Beim STTB wird jetzt von "Goldrausch" gesprochen, kein
Verband hat weniger oft gewonnen, was sagen da wohl die
anderen erst zu ihrem Abschneiden? Es gab 8 Doppel. Wenn ein
Doppel sieglos ausgeschieden ist, was ja wegen der großen
Qualität der Gegner nicht weiter schlimm ist, wird vom
Erreichen des Viertelfinales oder von den letzten 8
gesprochen. Es sind solche Sätze, warum nach Rücksprache mit
Anwesenden eine Nachbetrachtung ohne Euphemismen
wünschenswert erscheint.
Was z. B. die Aktualität im Netz, sehr gut durch Frank Schmidt und Andre Meiser organisiert und durchgeführt und die eine oder andere
Leistung betrifft, gab es in der Qualifikation für die
Deutschen Meisterschaften durchaus das ein oder andere
Bemerkenswerte, das aber etwas unterzugehen droht, wenn
alles mit Glanzfarbe übertüncht wird.
Schüler-Einzel
An sich kein Wettbewerb wo man richtig glänzen konnte, waren
doch mit Oleg Horshkov und Lucas Kurfer die beiden ersten
der Jahresrangliste schon für die DM qualifiziert. Felix
Freude als amtierender Saarlandmeister und von der
Spielstärke auf dem gleichen Niveau wie diese durfte sich da
durchaus Hoffnungen auf einen der drei Quotenplätze machen.
Als Gruppensieger bestätigte er das dann auch. Dann hatte er
einfach Pech auf einen sich nach der Gruppe enorm
steigernden Christian Stofleth zu treffen. Der Pfälzer war
mit nur einem Sieg Gruppendritter geworden, konnte aber dann
mit einer wahren Energieleistung sogar das Finale gegen den
Gruppenzweiten aus Felix Gruppe gewinnen. Das war einfach
Pech, von der Spielstärke her hätte es da durchaus einen
dritten saarländischen Teilnehmer bei den Deutschen geben
können und wer weiß, wie das Ganze ausgegangen wäre, wenn er
zumindest einen der beiden ersten Sätze, die jeweils in der
Verlängerung an seinen Gegner gingen, gewonnen hätte.
Michael Schwarz, im ersten B-Schüler-Jahr mitzunehmen machte
durchaus Sinn, kann er doch noch 3 Jahre in der Altersklasse
starten. Da man ansonsten die Jahresrangliste nicht beachtet
hat und die Spieler 4-9 (9 gab es zweimal) nicht
berücksichtigte, gab es noch zwei vierte Plätze in der
Gruppe.
Schülerinnen-Einzel
Ann-Sophie Daub zählte zu den Mitfavoritinnen für die Quali
und nach einer makellosen Gruppenphase unterstrich sie das
auch. Schade, dass im Viertelfinale das Aus kam, mit etwas
mehr Glück wäre da mehr drin gewesen.
So muss man die starke Leistung von Qu, Lailai hervor heben,
die ebenfalls im Viertelfinale gegen die spätere Siegerin
Hanna Herschel kurz vor der Überraschung stand und nur
äußerst knapp mit 11:09 im Entscheidungssatz verlor.
Ebenfalls im ersten B-Schülerinnen-Jahr ist Caroline Freude,
die sicherlich die Spielerin der Zukunft in dieser
Altersklasse sein wird und mit Lisa Gu erreichten vier von
fünf Spielerinnen die Runde der besten 12, was eine sehr
zufriedenstellende Quote ist, bei der das i-Tüpfelchen,
nämlich eine Qualifikation leider fehlte.
Jungen-Einzel
Alle vier Starter erreichten die Endrunde. Lediglich für
Tobias Walch kam dann das frühe Aus. Er konnte leider eine
2:0-Satzführung nicht nutzen und nachdem der dritte Satz
etwas unglücklich, er konnte mehrere für seine Verhältnisse
leichte Bälle nicht nutzen, an seinen Gegner ging, drehte
der das Spiel.
Im Viertelfinale kam es zum Aufeinandertreffen zwischen
Niklas Rouven und Daniel Gissel, der als Gruppensieger dort
ebenso wie Pascal Naumann erstmals ins Geschehen eingriff.
Niklas hatte sich in einem packenden Spiel die Teilnahme
daran gesichert. Doch im Viertelfinale demonstrierten sowohl
Daniel als auch Pascal ihre Spielstärke und kamen beide
ungefährdet ins Halbfinale.
Es hätte gut und gerne ein rein saarländisches Finale werden
können. Sowohl Pascal gegen Matthias Kemmler als auch Daniel
gegen Jonas Christmann konnten die 2:0-Satzführung ihrer
Gegner egalisieren und schienen drauf und dran das Spiel
umzudrehen. Beide Male reichte es nicht ganz. Doch insgesamt
war es eine starke Vorstellung der Zwei. Im kleinen Finale
gewann Pascal dann gegen Daniel und sicherte sich die
Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften.
Es war einhellige Meinung, dass die vier saarländischen
Starter hier die überzeugenste Leistung von allen
abgeliefert hätten.
Mädchen-Einzel
Im Gegensatz zu den saarländischen Mädchen nimmt Julia
Hermann regelmäßig am Dreiköngisturnier teil. Sie wurde
diesmal zum Schrecken der Saarländerinnen. Gleich drei davon
besiegte sie auf dem Weg ins Finale, wo sie Franziska Paul
in fünf Sätzen unterlag. Es hat auch etwas mit
Wettkampfhärte zu tun, solche KO-Turnier erfolgreich zu
überstehen. Die Jungs hatten sich diese ausgiebig vorher
genommen.
Durch die Ergebnisse in der Gruppe wo etwas überraschend die
mit einem guten Händchen ausgestattete Anna Crummennauer
ihre Gruppe gewinnen konnte und Jessica Loew bzw. Sarah Bläs
Dritte und Zweite wurden standen die saarländischen Mädchen
sehr dicht in der oberen Hälfte zusammen. Dreimal trat Julia
gegen sie an, dreimal gewann sie im fünften Satz. Das
spricht für ihre mentale Stärke. Sarah Bläs hat diese auch,
denn mit einem Sieg über die Gruppensiegerin Linda Batteiger
erreichte sie das Halbfinale und sicherte sich die Teilnahme
an den Deutschen Meisterschaften.
Die Doppel
Hier ist der Finalerfolg von Caroline Freude und Ann-Sophie
Daub das herausragende Ergebnis. Etwas ernüchternd, dass bei
den Schülern kein Sieg heraus sprang. Bei den Mädchen
konnten Sarah Bläs und Jessica Loew die erste Runde in der
Verlängerung des Entscheidungssatzes überstehen. In der
Runde darauf verloren sie hingegen unglücklich gegen die
späteren Siegerinnen Franziska Paul und Andrea Bruckmann mit
14:12 im fünften Satz.
Bei den Jungs ein ähnliches Bild wie im Einzel Beide Doppel
kamen nach überzeugend heraus gespielten Siegen ins
Halbfinale wo besonders Daniel und Pascal ihre Chancen zum
Weiterkommen hatten, doch bei beiden reichte es nicht ganz
für das Endspiel.
Fazit
Mit 2 von 13 möglichen Qualifikationen für die Deutschen
Meisterschaften war das kein wirklich erfolgreiches
Abschneiden. Einige Spielerinnen und Spieler haben aber die
Qualität bewiesen, auch bei den DM mitspielen zu können. Es
hat aber nicht sein sollen.
Gemildert wird das auch durch die Direktqualifikation der
beiden Schüler. Dann gibt es noch Petrissa Solja, deren
Spielstärke einzigartig ist, aber nichts mit der
saarländischen Nachwuchsförderung zu tun hat.
Unser Etat liegt um rund 100.000 Euro über dem der
Rheinhessen, die erfolgreicher waren als wir. Wir sind unter
die 10.000 Mitglieder-Schwelle gesunken. Trotz vier
Bundesligisten ist kein Nachwuchsboom eingetroffen. Nicht
zuletzt, weil keiner der Vieren eine echte Trainingsgruppe
im Saarland aufgebaut hat und keine nennenswerte Kooperation
mit der saarländischen Nachwuchsförderung statt findet. Ob
wir diesen Weg mit einer künftig wohl weiter anwachsenden
Belastung der Vereine, bei fallenden Totto-Mitteln und
Mitgliederzahlen weiter gehen sollten?
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