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Top48 STTB-Nominierungen

Folgende Spieler und Spielerinnen wurden nominiert:

Mädchen: Vanessa Herges

Jungen: Kevin Mertes

Schülerinnen: Ann-Kathrin Herges

Schüler: Frederik Scholer

Dazu sollte erläuternd erklärt werden:
Seit der vergangenen Saison wurden in ganz Deutschland die überregionalen Ranglisten, wie bei uns die Südwestrangliste abgeschaftft und durch die Top 48 Rangliste ersetzt. Einzige Ausnahme stellen die B-Schüler dar, da man hier möglichst viele noch sichten wollte, wohin gegen dies bei den älteren Jahrgängen als nicht mehr so notwendig eingestuft wurde. Da dem STTB in allen vier Alterskategorien nur einer, der Mindetplatz zusteht (wird u. a. vor allem über die zuvor erbrachten Ergebnisse aufgeschlüsselt), ist hier die Auswahl ungleich härter als bei einer Südwestrangliste, wo doch zumindest drei Starterplätze pro Geschlecht und Altersklasse zur Verfügung standen.
Im STTB-Forum wurde die Nominierung schon stark kritisiert und auch wir werden dies hier noch einmal durch Stefan Sonntag kommentieren. Der Kommentar von Stefan muß nicht die Meinung unseres Vereines widerspiegeln. Wegen der Tragweite der getroffenen Entscheidung haben wir uns aber dazu entschlossen diesen sehr persönlichen Kommentar zuzulassen.

Kommtentar Stefan Sonntag
Durch die Zuspitzung auf die Top48 werden die schon seit langem bestehenden Probleme auf einmal offensichtlich. Dies fing schon vor fast 10 Jahren mit der Nichtberücksichtigung von Bettina Müller für die deutschen Meisterschaften an, obwohl sie sich damals einen sechsten Platz bei der Bundesendrangliste in ihrer Altersklasse erkämpfte.
Dies ging dann soweit, dass man SpielerInnen von der Teilnahme auf Südwestebene ausschloß, die nicht am Landestraining teilnahmen. Eine verständliche Maßnahme um das Landestraining zu stützen, gewiß, aber wäre das Landestraining so gut, wie es die Offiziellen gerne behaupten, dann wäre es genau umgekehrt, die SpielerInnen würden sich danach drängen dort zu spielen, was aber offensichtlich nicht oder nur sehr eingeschränkt so ist.
Sieht man sich die zahlreichen Erfolge unsere Senioren auf Südwestmeisterschaften und gar deutschen Meisterschaften an, kann man erkenne, dass dies im Saarland nicht immer so war. Wir haben im Saarland eine lange Tischtennistradition, die auch heute noch zu spüren ist.
Doch wenn dies so weitergeht, der Verband sich immer mehr von der Basis abnabelt, diese immer weniger Interesse am Verband zeigt, wobei ich hier uns alle miteinbeziehe, dann wird dies zum Schaden unseres schönen Sports gereichen.

Um eines klar zu stellen: Natürlich wird es immer Leute mit anderer Meinung geben und natürlich immer welche die mit Nominierungen unzufrieden sind. Aber wenn man klare Richtlinien schafft, dann kann dem abgeholfen werden.

Wenn aber zunehmend Ausnahmen geschaffen werden, dann wird es undurchschaubar. Ein Beispiel: Der Jugendausschuß hat die bisher geltende Regel, SpielerInnen der Jugend, die sich in die A-Klasse der Aktiven gespielt haben zurück genommen. Vanessa Herges, die aufgrund dieser Regel über ein Jahr keine Mädchenrangliste spielte, wurde dennoch befreit, dem Hörensagen nach, wegen ihrer großen Sportlichen Erfolge (bei den Deutschen Meisterschaften der Mädchen spielte sie nicht mit, weil sie sich nicht qualifizieren konnte).
Aber auch durch andere Fälle entsteht immer mehr der Eindruck, dass es Spieler gibt, für die Ausnahmen geschaffen werden und eben die anderen. Dies schadet unserem Sport in weit erheblicherem Maße!
Hier ist die Nominierung im Ganzen gesehen schon sehr, sehr anrüchig:
1. Bei den Jungen konnte es keine klare Entscheidung geben. Kevin Mertes fehlte bei der vorletzten Rangliste, gewann die letzte. Klaus-Marius Bastian fehlte bei der letzten, gewann die vorletzte. Kevin Mertes ist ein Jahr jünger, Klaus-Marius der Titelverteidiger. Diese Entscheidung ist sehr eng. Ich hätte sie nicht fällen mögen. Allerdings hätte ich ein Ausscheidungsspiel angeregt, wobei der an diesem Tag besser dann gefahren wäre. Sicherlich eine Situation ähnlich dem Elfmeterschießen im Fußball, aber dort wird ja auch nicht gelost!

2. Bei den Schülerinnen wurde Ann-Kathrin Herges nominiert. Eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung. Nicht nachvollziehbar dagegen, warum ihrer größten Konkurrentin Kristina Schwarz die Aufnahme in die Mädchenrangliste verweigert wurde. Hier wird Konkurrenz unterdrückt, die sich doch positiv spürbar machen würde. Nicht die Entscheidung an sich steht in Frage, sondern andere die im Vorfeld getroffen wurden.

3. Bei den Schülern ist die Entscheidung erstmals sehr zweifelhaft, denn hier wurde Mirko Habel, bei den Jungen jüngst Vierter der A-Landesebene (drei starke Spieler fehlten allerdings) nicht berücksichtigt. Stattdessen der ein Jahr jüngere und auf Südwestebene bei den B-Schülern sehr erfolgreiche (2. Platz bei den Meisterschaften) Frederik Scholer. Da Mirko in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufstieg genommen hat, kann man nicht unbedingt sagen, dass die Perspektive für Frederik spricht.

Diese Entscheidung halte ich wie die beiden zuvor noch für vertretbar, da sie in der Tendenz der von mir früher bereits kritisierten Nominierung liegt und damit konnten die leider Betroffenen bisher gut leben.

4. Bei Vanessa Herges liegt der Fall aber so krass, dass auch die zuvor getroffenen einfach nur unglaubwürdig sind. Es drängt sich mir wirklich der Eindruck auf, wir sind mittlerweile im Verband soweit, dass selbst Spitzenleistungen nicht mehr gewürdigt werden. Auf keiner Rangliste konnte ein Vergleich mit Vanessa Gergen herangezogen werden, da Vanessa Herges ja nicht anzutreten brauchte. Bei der vorletzten Rangliste der Damen gewann allerdings Vanessa Herges vor Vanessa Gergen! Diese war aber im Dezember vergangenen Jahres und kann nicht wirklich als Vergleich für diese Saison herangezogen werden. Bei den Top12 der Damen war Vanessa Gergen eindeutig (3. Platz 7:2 Spiele 32:13 Sätze) besser als Vanessa Herges (5. 5:4 28:28) und gewann auch den direkten Vergleich klar mit 4:1!

Ich halte diese Entscheidung für ungeheuerlich und dadurch werden für mich auch die anderen Entscheidungen zweifelhaft. Konnte ich vorher immerhin noch darauf vertrauen, dass Landestrainerin und Spartenwarte wissen was sie tun, so glaube ich jetzt und in Zukunft nicht mehr, dass hier Entscheidungen aufgrund sportlicher Leistungen getroffen werden.
Was um so bedauerlicher ist, denn hier wurden Entscheidungen zwischen hervorragenden Sportlern (was alle acht ganz zweifelsohne sind!!!) getroffen, das sportliche fair play ist aber zumindest bei einer Entscheidung, die leider auch einen Schatten auf die anderen wirft, mit Füßen getreten worden!
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