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Anleitung zur Nachwuchsverhinderung Teil 2

Jeder hat einmal einen schwachen Moment und manchmal läuft es auch nicht so wie es soll. Wenn sich dann erst einmal einige Nachwuchsspieler im Verein eingefunden haben, dann ist es gar nicht mehr so einfach, diese auch los zu werden. Wie dies trotzdem gelingt, erklären wir im nachfolgenden Teil.

Im ersten Teil unserer dreiteiligen Serie ging es darum, Jugendarbeit erst gar nicht aufkommen zu lassen, aber dies lässt sich mitunter nicht immer verhindern. Vielleicht habt ihr erst vor kurzem mit der Vorstandsarbeit angefangen oder aber die Kinder mehrerer Spieler oder Spielerinnen sollen an unseren Sport heran geführt werden. Seltsamerweise erscheinen diese elterliche Gefühle bisweilen stärker als das Zugehörigkeitsgefühl zum Verein. Auch der überraschende Vorstoß eines Vereinskameraden, meist gestützt durch ein paar allzu aufdringlicher Eltern kann bewährte Strategien durcheinander bringen. Trotzdem gibt es auch da durchaus wirksame Vorgehensweisen, um die Kontrolle im Verein wieder zurück zu erlangen.

Seit freundlich!
Offene Konfrontationen schaden nur! Zum einen kann es sich der Verein nicht leisten in den Verdacht zu geraten, er wolle keine Jugendarbeit betreiben. Schließlich geht es nur darum, diese mit dem nötigen Sachverstand gezielt zu steuern, ähnlich wie es bei der erfolgreichen Geburtenkontrolle ja auch getan wird; zum anderen könnten sich bei einer offenen Auseinandersetzung einige Vereinskameraden auf die Seite der Idealisten stellen, was natürlich nichts bringt, aber bis sie dies einsehen, hat der Verein den Schaden bereits davon getragen. Deshalb ist es sehr wichtig, stets freundlich diesem Ansinnen gegenüber zu stehen, aber konsequent alles zu verhindern, was zu konkreten Ergebnissen führen würde. Allzu heftigem Aufbegehren kann man dann auch energisch entgegenschreiten, indem man zornig darauf verweist, wie viel Mühe sich der Verein doch bislang gegeben hätte, aber die Umstände ...

Gute Trainer sind eben Mangelware
Spätestens wenn das Training zum wiederholten Male wegen des Nichterscheinens eines Mannschaftsmitgliedes ausgefallen ist (siehe Teil 1), kann man erkennen wie ernst die Lage ist. Oftmals plätschert das Training dann so dahin, die einzige Nachwuchsmannschaft spielt in der untersten Klasse maximal im Mittelfeld und es ist nur eine Frage der Zeit bis sie sich, spätestens mit Erreichen der Pubertät, auflöst. Ernster ist es, wenn die eigenen Mannschaftskameraden wegen ihres Fehlens angegangen werden. Dies führt zu Missstimmung im Verein und anstelle des gemütlichen Zusammenseins kommen auf einmal Diskussionen auf. Es gilt das Gesicht zu wahren. Gehe auf die Suche nach einem geeigneten Trainer. Frage ein paar Leute von denen du sicher weißt, dass sie nicht in Frage kommen, verkündete dieses niederschmetternde Ergebnis und in der Regel hat sich dieses Problem dann bereits erledigt

Das richtige Anforderungsprofil ist entscheidend
Bedenklich steht die Sache, wenn andere Vereinsmitglieder oder die Eltern, meist beraten durch übelwollende Jugendvertreter von Vereinen, deren Charakterschwäche sich durch wiederstandslose Jugendarbeit zeigt, sich selbst um einen Trainer kümmern wollen. Hier hilft es, diese dahingehend zu beeinflussen, dass auf einen höherklassigen Spieler hingewiesen wird. Dessen Spielstärke lässt jede weitere Anforderung als unnötig erscheinen. Natürlich hat er Wechselschicht und noch eine andere Verpflichtung, so dass er nur etwa einmal, maximal zweimal im Monat das Training leiten kann. Die Trainingsstunden wo er fehlt, fallen aus, denn nachdem sich der Verein einen Trainer leistet, kann niemand erwarten, dass die Mannschafts-kameraden auch weiterhin ihre kostbare Zeit opfern. Auch ein cholerisches Temperament oder absolutes Desinteresse ist von Vorteil. Wenn man den neuen Trainer dann noch für den abtrünnigen Jugendwart in die Mannschaft integrieren kann, hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Der Trainer muss hinter dem Verein stehen
Solche geeigneten Trainer sind leider nicht immer verfügbar, weshalb man sich auch anderer Kniffe bedienen muss. Machen sie jedem Interessiertem klar, dass sie auf absolute Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit Wert legen. Bezahlt würden nur die tatsächlich gehalten Stunden, aber natürlich müssen die Tische davor und danach vom Trainer abgebaut werden, ohne dass dies angerechnet wird, schließlich erhält er ja gutes Geld. Beim Honorar sollten die Mindestlöhne eines nicht zu reichen afrikanischen Staates Vorbild sein, denn schließlich geht es ja hauptsächlich um Jugendarbeit und nicht darum Millionär auf Kosten des Vereines zu werden. Selbstverständlich hat der Trainer auch alle Mannschaftsspiele und anstehenden Turniere zu betreuen. Die geschätzten Mannschaftskameraden kommen dafür nicht in Frage, denn ohne Jugendarbeit hätten sie ja auch frei.

Jugendarbeit stellt hohe Anforderungen
Mit einem Trainer sollte die Mannschaft nicht nur aus der untersten Klasse herauskommen, sondern sie muss schon ernsthaft um den Landesmeistertitel mitspielen. Wenn dies mit ein- oder zweimaligem Training pro Woche nicht gelingt, dann sollte der Trainer sofort zur Disposition stehen. Denn unter den bewährten Mannschaftskameraden hätten sich die Nachwuchsspieler doch ebenso gut entwickelt, wenn nicht sogar besser.

Kritik stärkt die Fähigkeiten
Konstruktive Kritik hilft dem Betroffenen. Betone immer wieder, dass deine Kritik konstruktiv ist, denn alles andere würde dich selbst in einem fatalen Licht erscheinen lassen. Der Trainer hätte gerne mehr Bälle im Training, um auch ein Balleimertraining durchführen zu können. Weise auf die Kosten hin und betone, dass er da vielleicht einige Spieler bevorzugt. Dies sorgt für Spannung unter den Eltern und der ein oder andere Mannschaftskamerad kehrt vielleicht reumütig in die offenen Arme des Vorstandes zurück. Weist der Trainer ein Kind zurecht, betone, wie nett es ist und wie schwer es diese Zurechtweisung trifft. Lobt er, weise diskret darauf hin, dass dieses Kind doch mehr als die anderen gelobt wird. Unternimmt der Trainer mehr als von ihm erwartet, stelle es als Selbstverständlichkeit dar und lege die Latte für die Zukunft noch ein gehöriges Stück höher.

Aktionen stärken den Verein
Neben der alljährlichen Hauptversammlung und wenn es sich nicht verknüpfen lässt, der Vereinsmeisterehrung gibt es nicht allzu viele Veranstaltungen in einem geordneten Verein. Sollten hier Bestrebungen in Gang kommen, diese Anzahl zu erhöhen, sollten diese unterbunden werden, um keine Unruhe in den Verein zu bekommen. Hier ist es am besten diese zur Chefsache des Vorstandes zu erklären und mit bewährter Salamitaktik aufzuschieben, denn schließlich ist es zum Besten des Vereins. Wenn dies nicht möglich ist, bestehe nachdrücklich darauf, dass alle Vereinsmitglieder eingeladen werden, denn niemand kann ernstlich einen Staat im Staate wollen. Wenn dann ein inaktives Mitglied, das auf der Mitgliederliste auch gar nicht aufgetaucht ist, vergessen wurde, mache ein großes Aufhebens darum, denn da hätte man sich genauer informieren müssen.

Fähigkeit zum Kompromiss
Vereinsarbeit erfordert die Fähigkeit zur Zusammenarbeit. Wer Jugendarbeit möchte, sollte auch das Vereinsräumchen regelmäßig putzen, denn bekanntlich machen Kinder mehr Dreck als die reinlichen Erwachsenen. Wer Jugendarbeit möchte, sollte auch regelmäßig Kuchen spenden. Wer Jugendarbeit möchte, sollte einsehen, dass die arbeitsintensive Vorstandsarbeit nur in der notwendigen Ruhe eines intakten Vereinslebens gedeihen kann. Wer Jugendarbeit möchte, muss aber auch bereit sein, jeden einzelnen Schritt absegnen zu lassen, denn schließlich kann er dadurch aus dem unerschöpflichen Erfahrungsschatz des Vorstandes profitieren. Es bedarf mindestens zweier Vorstandsitzungen, um zu entscheiden, ob das Eisessen im Sommer auch von der Versicherung abgedeckt ist.

Distanz erhält die Urteilsfähigkeit
Herzlichkeit gehört zum Verein, aber im Umgang mit dem Nachwuchs oder dessen Förderern empfiehlt sich eine strikte Wahrung der Distanz, um nicht durch falsch verstandene Kameradschaft Dienste aufgezwungen zu bekommen, die niemanden zugemutet werden können, der in der sonstigen Vereinsarbeit involviert ist. Nimm Ironie für bare Münze und verwahre dich dagegen und schon bald werden solche plumpen Annährungsversuche im Keim erstickt sein. Lache über deine eigenen Witze, mache durch dein ernstes Gesicht aber der Gegenseite klar, dass sie sich erst noch gehörig weiterentwickeln muss, um an dein Niveau heran zu reichen.

Rückschläge machen stärker
Wenn sich die Jugendarbeit in deinem Verein trotz alledem nicht ausmerzen lässt, bewahre die Ruhe. Steter Tropfen höhlt den Stein. Versuche Mitstreiter auf deine Seite zu bekommen, die meisten Menschen kritisieren lieber, als dass sie sich anstrengen wollen, nutze dies. Insiderspäße und wissende Blicke untereinander stärken das Wir-Gefühl. Biete wenig Angriffsfläche. Sei stets freundlich, aber lass dich nie zu etwas verpflichten. Dies ist die beste Methode, um auf Dauer Erfolg zu haben. Eine Eiche mag im Sturm entwurzelt werden, der Bambus wiegt sich im Wind. Mit der Zeit werden Eltern und Kinder andere Interessen entwickeln und letztlich einsehen, dass ihnen Tischtennis nie so viel bedeutet hat, wie den ursprünglichen Vereinsmitgliedern. Nehme dies als warnendes Beispiel und du wirst den Vereinsfrieden auf lange Zeit gesichert haben.

Viele der oben genannten Beispiele lassen sich auch für Vereine anwenden, deren Vorstände so schwach sind, dass sie sich der aktiven Jugendarbeit hingegeben haben. Da sind unter Umständen noch gewieftere und trastischere Methoden nötig, um den betroffenen Verein wieder in die richtige Spur zu bekommen. Wie auch eine bereits voll entwickelte Jugendarbeit gebremst und unter günstigen Umständen sogar ausgehebelt werden kann, zeigen wir in unserem dritten und abschließendem Teil.


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