27. DKT Herren A
Seit den Bundesligazeiten des ATSV hat es kein solch gutes
Starterfeld mehr gegeben, das an der Spitze sogar noch
besser besetzt war, als im vergangenen Jahr, wo wir
zahlreiche Spitzenakteure der Regionalliga begrüßen durften.
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Titelverteidiger Stanislav Horshkov gehörte natürlich wieder
zum engen Favoritenkreis, aber sein Sieg gegen Jörg
Bitzigeio, der in der 2. Bundesliga vorne spielt, war
letztlich überraschend, wenn auch keineswegs unverdient.
Letztlich erreichten die Spieler mit den besten Aufschlägen
ins Finale. Dort gewann der ehemalige ukrainische
Nationalspieler überraschend deutlich den ersten Satz, aber
bereits im zweiten, den er ebenfalls knapp gewann, deutete
sich eine Wende an. Immer besser stellte sich Jörg
Bitzigeio, der sich aufgrund seiner ruhigen, sympathischen
Art viele neue Freunde erwarb, auf die Aufschläge seines
Kontrahenten ein, während dieser zunehmend unruhiger auf
dessen Aufschlagspiel reagierte. Der dritte und vierte Satz
ging dann auch aufgrund eines nahezu fehlerlosen
Aufschlagspiels an den Zweitligaspieler, der zudem mit
klugen Tempowechsel, gestützt auf ein gutes Defensivspiel
und überraschenden Attacken seinen Gegner vor Rätsel
stellte.
Es spricht für beide Spieler, dass sie im fünften Satz sich
womöglich noch steigerten. Stanislav Horshkov gestand, dass
er sein bestmögliches Tischtennis an diesem Abend gespielt
hätte. Er lag zu Beginn des Satzes schnell zurück und beim
Stand von 6:2 sprach alles für Jörg Bitzigeio. Doch sein
Gegner steigerte sich als es darauf ankam noch einmal, kam
mit riskanten Aufschlägen und starkem, beidseitigen
Topspinspiel nochmals ins Spiel zurück und schaffte beim 8:8
den Ausgleich. Mit sehenswerten Abwehrbällen und immer im
Versuch selbst die Initiative zu ergreifen, wehrte sich Jörg
Bitzigeio heftig gegen die Niederlage, aber am Ende gewann
Stanislav Horshkov jubelnd mit 11:9 den fünften Satz.
Auch die anderen Akteure sollen nicht vergessen sein. Gab es
doch bereits im Achtelfinale Spiele, die völlig zurecht die
Aufmerksamkeit des zahlreichen Publikums fesselten. David
Stößer aus dem badischen Ottenau gelang ein prachtvolles
Spiel gegen Oliver Keiling, gegen den er mit harten
Schmetterbällen immer wieder zu punkten vermochte und sich
erst nach vier starken Durchgängen aus dem Turnier
verabschiedete. Ebenfalls eine überaus starke Vorstellung
gab Oliver Thomas, der Thomas Becker aus Mündersbach in fünf
Sätzen aus dem Turnier warf, wobei beide Spieler mit ihrem
attraktivem Spiel den Beifall der Zuschauer bekamen. Auch
Andreas Greb musste alles zeigen, bevor er gegen Karim
Kholki in fünf Sätzen erfolgreich war und für Jörg Raber war
es keineswegs ein leichtes Spiel gegen Nico Lozar, dessen
harte Topspins ihm an diesem Abend viele Punkte brachten .
Die anderen Begegnungen gingen zwar deutlicher an die
Favoriten, wobei sie aber keineswegs unterfordert wurden,
aber aufgrund ihrer Klasse ihre Partien für sich entschieden
und ihre Gegner dies sicherlich als sehr gute Vorbereitung
auf die anstehende Saison genommen haben.
Alle Viertelfinalpaarungen waren so hochklassig, dass sie in
anderen Jahren durchaus auch als Endspiele hätten gelten
können. Zwar hatte Jörg Raber nach eigener Aussage keine
Chance gegen Jörg Bitzigeio, dessen Aufschläge er zu keiner
Zeit richtig lesen konnte, aber er zog sich sehr achtbar aus
der Affäre. Das spektakulärste Spiel dieses Abends lieferten
sich Andreas Koch und Andreas Greb. Hier trafen zwei Spieler
mit einem überaus attraktivem Offensivspiel aufeinander,
deren unterschiedliche Stärken ihnen immer wieder zu
sehenswerten Punkten verhalfen und das Publikum mitriss. Mit
ständig wechselnden Führungen lieferten sie sich bis in die
Verlängerung des fünften Satzes Ballwechsel, wie sie
keineswegs alltäglich sind. Ein um das andere Mal punktete
der Saarlandmeister mit seiner starken Vorhand und auch die
druckvolle Rückrand über dem Tisch hat er in der letzten
Zeit nochmals verbessern können, dazu erlief er selbst die
auf große Winkel gespielten, schnellen Topspinbälle von
Andreas Greb, die dieser sowohl mit der Vorhand als auch mit
der Rückhand zu spielen weiß. Völlig zu Recht hatte er in
diesem Spiel mehrere Matchbälle, aber gerade in dieser Phase
spielte Andreas Greb seine besten Bälle. Mit höchsten Risiko
und beeindruckender Sicherheit wagte dieser Bälle, die
selbst der amtierende Saarlandmeister nicht mehr zu
erreichten vermochte und gewann den Entscheidungssatz mit
16:14.
Zwar einseitig, aber ebenfalls auf gutem Niveau verlief das
Spiel von Christian Schleppi gegen Stanislav Horshkov. Gegen
das druckvolle Spiel seines Kontrahenten vermochte Christian
seine eigenen Stärken nicht recht zur Entfaltung zu bringen
und musste einfach dessen Überlegenheit anerkennen.
Oliver Thomas hätte in seiner Begegnung gegen Oliver Keiling
einen Satz verdient gehabt. Man merkte beiden Spielern an,
dass sie sich gut kennen und der Außenseiter vermochte sich
mit einigen starken Ballwechsel i Szene zu setzen. Oliver
Keiling gewann das Spiel verdient, aber es war schön zu
sehen, dass Oliver Thomas wieder an die Form früherer Jahre
anknüpfen konnte.
Beide Halbfinalspiele verliefen dann einseitiger als viele
das zuvor angenommen hatten. Die starken Aufschläge und die
Tempowechsel seines Gegners verhinderten sehr effektiv, dass
Andreas Greb gegen Jörg Bitzigeio zu seinem druckvollem
Angriffspiel fand und dessen klarer Sieg ging völlig in
Ordnung. Das zweite Halbfinale war von vorneherein noch
ausgeglichener erwartet worden, spielte Oliver Keiling
bislang doch eine sehr erfolgreiche Zweitligarunde und auch
Titelverteidiger Stanislav Horshkov zeigte als einer der
Spitzenspieler der Regionalliga vorne, wozu er imstande ist.
Doch mit seinen starken Aufschlägen verschaffte sich der
Ukrainer zahlreiche Punkte und kam so zu einem unerwartet
deutlichem Erfolg.
Zwei wirklich schöne Turniertage gingen damit zu Ende und
wieder einmal waren zahlreiche Tischtennisfreunde als
Besucher oder aktive Teilnehmer bei uns zu Gast für deren
Kommen wir uns herzlich bedanken.
1. Stanislav Horshkov (SV 08 DJK Bous)
2. Jörg Bitzigeio (WTTF Ramstein)
3. Oliver Keiling (1. FC Saarbrücken)
3. Andreas Greb (TTC Mündersbach)
Viertelfinalisten
- Christian Schleppi (TV 06 Limbach)
- Jörg Raber (SV RW Hasborn)
- Andreas Koch (TTF Besseringen)
- Oliver Thomas (SV RW Hasborn)
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