Blick in die saarländischen Ligen, Teil I
Während überregional in den nächsten Wochen noch einiges
entschieden wird, ist in den meisten saarländischen Ligen
zwischen den Saarland- und den Bezirksligen das Rennen
bereits gelaufen. Wer möchte, kann mit uns einmal einen
Blick dorthin werfen, wobei wir die vorne stehenden Teams
etwas näher beleuchten, Gründe für die weiter hinten
stehenden Mannschaften anführen und über die größten
Überraschungen der Liga berichten.
Saarlandliga der Damen
Vor allem nach der starken Rückrunde in der letzten Saison
gehörte Heusweiler in diesem Jahr zu den ersten
Titelanwärtern. Die Mannschaft hat in diesem Jahr die Gunst
der Stunde genutzt und steht bei nur einer Niederlage mit
einem komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung an der
Tabellenspitze. Heusweilers Stärke, eine überaus
ausgeglichene Mannschaft, bei der alle fünf eingesetzten
Spielerinnen eine positive Bilanz aufweisen, besitzt in
dieser Form keine andere Mannschaft der Liga.
Die größte positive Überraschung ist sicherlich der zweite
Platz von Wemmetsweiler, die sich als Aufsteiger mühelos in
der Liga zurecht fanden, eine echte Spitzenspielerin haben,
in deren Schatten sich auch alle andere nochmals steigern
konnten.
Fraulautern IV und Ottweiler waren natürlich schon vor der
Saison für vordere Plätze in Frage gekommen und beide
verfügen über je eine absolute Toppspielerin, wobei das
Gefälle dahinter (noch) zu groß ist, um ganz vorne mit zu
spielen.
Wie im Vorjahr führt Niederlinxweiler II das schmale
Mittelfeld an, wobei derzeit sogar die nächstplatzierte
Mannschaft aus Merchweiler noch in Abstiegsgefahr geraten
könnte, die dieses Jahr aber erheblich geringer ist, als in
den zurück liegenden Runden.
Aufsteiger Rohrbach St. Ingbert II liegt mit nur 11 Punkten
gerade einmal einen Punkt als Tabellensiebter vor Platz neun
und da werden erst die nächsten Spiele, wahrscheinlich sogar
erst der letzte Spieltag die Abstiegsfrage klären. Denn die
junge Primstaler Mannschaft und auch Friedrichsthal im
zweiten Saarlandligajahr haben durchaus die Qualität, um die
Klasse halten zu können. Dies gilt auch für den Vorletzten,
Aufsteiger Hostenbach, die sich allmählich in der Liga
zurecht finden und mit etwas mehr Glück auch mehr als die
bislang erreichten neun Punkte vorweisen könnten.
Abgeschlagen und sicherlich die größte Enttäuschung ist
Schwalbach. Eine Mannschaft die vom Potential her sogar
vorne mitspielen könnte, die aber so gut wie nie in
Bestbesetzung antrat und wenn, dann nicht annähernd ihr
Spielvermögen ausspielen konnte. Es läuft einfach nicht
diese Saison und das Auseinanderbrechen des Teams nach
dieser Saison erscheint als logische Folge.
Saarlandliga der Herren
Mit Rimlingen-Bachem steht wie bei den Damen der Vizemeister
der Vorsaison überlegen vorne. Auch Rimlingen-Bachem weist
nur eine Niederlage und sogar sieben Punkte Vorsprung auf.
Rimlingen-Bachem gewann alle knappen Spiele, verfügt über
eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern, wobei
sich gerade Andreas Bieg vorne und sein Bruder Matthias in
der Mitte mit seit Jahren kontinuierlich verbesserten
Leistungen zeigen. Die Mannschaft hat die Meisterschaft
einfach verdient, denn aufgrund ihrer intakten Struktur hat
es Matthias beispielsweise auf sich genommen, trotz
Erstsemesterstress Woche für Woche mehrere hundert Kilometer
zum Spiel anzureisen.
Auch hier steht mit Wehrden ein Aufsteiger auf Platz zwei,
dem nach den Verstärkungen aber sowieso eine gute Rolle
zugetraut werden musste. In den kommenden Jahren wird das
Team beweisen, dass die diesjährige gute Platzierung keine
Eintagsfliege war.
Nachdem sich das neuformierte Team aus Dudweiler zu Beginn
noch etwas schwer tat, kam es danach immer besser in Tritt
und kann mit dem bislang erreichten Platz drei wirklich
zufrieden sein, denn damit wurde durchaus achtbares
geleistet. In der einmal mehr sehr ausgeglichenen
Saarlandliga wusste sich auch Heusweiler im Laufe der Saison
zu steigern und hat in der nächsten Saison vor, dort noch
einen drauf zu legen.
Altenwald hat im zweiten Saarlandligajahr keine Probleme die
Klasse zu halten und in dem noch sehr entwicklungsfähigen
Matthias Knopf zweifelsohne im nächsten Jahr einen Spieler,
der auch vorne gute Bilanzen erspielen kann.
Nach starkem Beginn hat Absteiger Oberwürzbach etwas
nachgelassen, aber die im Umbruch befindliche Mannschaft hat
natürlich keine Probleme mit dem Klassenerhalt. Aufgrund der
diesjährigen Konstellation wird die auch Berus nicht
bekommen, aber der einstige Geheimfavorit weist nur mehr
stagnierende bei einigen Spielern sogar zurück gehende
Leistungen auf, was für die kommenden Jahre nichts Gutes
verheißt. Auch Saar 05, das Überraschungsteam der letzten
Runde, kann dieses Jahr nicht mit sich zufrieden sein. Zu
oft wechselte die Aufstellung und diese fehlende Konstanz
brachten bislang nur zehn Punkte ein. Gar noch einen Punkt
weniger weist mit Marpingen-Alsweiler der Tabellenvorletzte
auf, bei dem nach dem seit Jahren besten vorderen Paarkreuz
der Liga einfach zu wenig kommt.
Wie erwartet abgeschlagen auf Platz zehn wird Gersweiler die
Saison beenden, aber deren kämpferischer Leistung und guter
Einstellung über die gesamte bisherige Saison muss einfach
Respekt gezollt werden.
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