Saisonvorschau 2. Liga Süd, Damen Teil 2
Mit den bereits in Teil 1 angekündigten Intervies runden wir
die Saisonvorschau der 2. Liga Süd der Damen ab. Eine Menge
Wissenwertes ist darin enthalten und die Ab- und Ansichten
der jeweiligen Interviewpartner sind wirklich sehr
lesenswert.
Interview mit Volker Koch (Manager Homberger TS)
Nach einem Jahr Bundesliga musste der Homberger TS nach
längerer Ungewissheit zu guter Letzt doch noch absteigen.
Das vordere Paarkreutz wurde beibehalten, neue Spielerinnen
für das hintere verpflichtet.. Ist Homberg damit zum
Aufstieg gezwungen?
Volker Koch Gezwungen ist niemand, aber natürlich
möchten wir wieder aufsteigen.
Das hintere Paarkreutz wurde komplett ausgetauscht, wie
hat sich das auf die Spielstärke der Mannschaft ausgewirkt?
Volker Koch Die Spielstärke ist, so hoffe ich,
damit gegenüber dem 1. Paarkreuz ausgeglichener und somit
stärker als im Vorjahr.
Wie beurteilen Sie die Liga in diesem Jahr?
Volker Koch Es gibt 3, 4 Mannschaften welche die
ersten Plätze unter sich ausmachen werden. Auch ist klar,
dass für den Abstieg nur wenige Mannschaften in Frage
kommen. Leider ist die Liga von den Namen her nicht mehr so
interessant, da Mannschaften wie früher Busenbach I oder
Kroppach mit aktuellen Spitzenspielerinnen aus Europa
fehlen.
Wer spielt um den Titel mit?
Volker Koch Ich hoffe, außer Homberg niemand. Aber
Böblingen, Fraulautern, Schwabhausen und Röthenbach sind
nicht zu unterschätzen.
Wer spielt gegen den Abstieg?
Volker Koch Von den Aufstellungen her werden es
Darmstadt, Besse und Burgstetten sehr schwer haben,
Busenbach II, Bingen und Watzenborn bekommen nur Probleme
wenn sie nicht komplett spielen sollten.
Wo liegen die Stärken des Teams?
Volker Koch Von Nr. 1 bis 4 gut besetzt und mit
Tanja Mancic, SunZhenqi noch 2 weitere gleichstarke
Ersatzspielerinnen.
Welche Mannschaft ist am ehesten für eine Überraschung
gut?
Volker Koch Positiv könnten Watzenborn oder
Busenbach II überraschen;
negativ Schwabhausen, aber nur wenn sie wieder rotieren und
nicht die stärkste Besetzung aufstellen.
Was wünschen Sie sich für die kommende Saison?
Volker Koch Das alle Spielerinnen gesund bleiben.
Herzlichen Dank für dieses Interview und es scheint
wirklich, dass Homberg von der Mannschaft, dem Verein und
auch der Führung alles mitbringt, um demnächst wieder in der
ersten Liga zu spielen.
Interview mit Roland Haug (Manager TV Busenbach)
Langweid hat nach etlichen Jahren der
Zweitligaangehörigkeit seine 2. Mannschaft daraus zurück
gezogen. Was macht Sie optimistischer, dass Busenbach 2 das
gelingt?
Roland Haug
Der TV Busenbach orientiert sich grundsätzlich nicht an
anderen Vereinen. Für diese Saison starten wir in der 2.
Bundesliga. Was zukünftig sein wird, kann man im Augenblick
noch nicht absehen.
Die Gründe, dass wir ein Zweitligateam unterhalten sind
darin zu suchen, dass wir einerseits junge Nachwuchskräfte
als Ersatzspielerinnen für die 1. Mannschaft in unserem Team
haben, die Spielpraxis benötigen und andererseits eigenen
Spielerinnen aus der Region die Möglichkeit eröffnen wollen,
Zweitligaluft zu schnuppern.
Als zweite Mannschaft kann es immer passieren, dass die
Mannschaft wegen Einsätzen für die erste sozusagen gesprengt
wird. Ist das Team dafür gerüstet?
Roland Haug Unsere Zielsetzung ist generell der
Klassenerhalt. Die chinesische Nummer Eins ist nur für zwei,
drei Spiele pro Halbserie gegen den Abstieg vorgesehen.
Ansonsten ist unsere Spielerdecke so breit, dass wir nicht
Gefahr laufen, personelle Probleme zu bekommen.
Wie beurteilen Sie die Liga in diesem Jahr?
Roland Haug Die Liga weist mit Homberg eine
absolute Spitzenmannschaft auf. Darüber hinaus sorgt
Böblingen mit Gotsch für eine gewisse Attraktivität der
Liga. Gleichwohl bleibt festzustellen, dass es doch einige
Mannschaften gibt, die im Vergleich zu den Vorjahren nicht
unbedingt Zweitliganiveau aufweisen. Dieser Umstand
vergrößert allerdings unsere Chancen, die Klasse zu
erhalten.
Wer kommt für den Titel in Frage?
Roland Haug Absoluter Favorit auf den Titel ist,
wie bereits gesagt, Homberg. Ich traue darüber hinaus keiner
weiteren Mannschaft zu, in den Titelkampf einzugreifen.
Wer spielt gegen den Abstieg?
Roland Haug Stark abstiegsgefährdet sind die
Teams aus Burgstetten, Besse und Darmstadt.
Wo liegen die Stärken des Teams2?
Roland Haug Das Zweitligateam des TV Busenbach
besitzt mit Zhu Fang eine absolute Spitzenspielerin.
Welche Mannschaft ist am ehesten für eine Überraschung
gut?
Roland Haug Unser Team könnte je nach Aufstellung
für die eine oder andere Überraschung gut sein. Gesetzt der
Fall wir würden Mitte Oktober gegen Homberg mit Zhu Fang,
der dann naturalisierten Deutsch-Chinesin Schen, Smistikova
und Schmidt spielen, könnten wir sogar Homberg - wie ich
finde - ernsthaft Parole bieten.
Was wünschen Sie sich für die kommende Saison?
Roland Haug Da der TV Busenbach bereits jetzt
wunschlos glücklich ist, erhoffen wir uns einfach, dass
dieser Zustand erhalten bleibt.
Vielen Dank für dieses kernige Interview und sollten
keine misslichen Umstände dazwischen kommen, dann wird der
TV Busenbach wohl in beiden Ligen eine erfolgreiche Saison
spielen.
Interview mit Susan Okur (Leiterin Damenbereich SV
Darmstadt 98)
Meister wurdet ihr in einer äußerst spannenden Saison
aufgrund des besseren Spielverhältnisses, in den
Aufstiegsspielen gegen die BTTF Zweibrücken gab erst der
Sieg im letzten Spiel der beiden Relegationsspiele den
Ausschlag; erwartet ihr einen ähnlich spannenden Verlauf im
Kampf gegen den Abstieg?
Susan Okur Auf jeden Fall. Der Abstieg wird erst
am letzten Spieltag entschieden, oder vielleicht sogar erst
danach. Wir wollen alles versuchen, in der Klasse zu
bleiben, auch wenn es für die Aufsteiger in die 2.Liga
bekanntlich immer schwer ist.
Mit Sonja Busemann konntet ihr euch nochmals für die 2.
Liga verstärken. Siehst Du sonst noch Steigerungspotential
in der Mannschaft?
Susan Okur Unsere Stärke ist die mannschaftliche
Geschlossenheit. Die Mannschaft spielt nun seit drei Jahren
zusammen, und wir werden versuchen, den Rückenwind aus den
Aufstiegsspielen mit in die neue Saison und in die neue Liga
mitzunehmen. Die Mannschaft ist weiterhin sehr jung und hat
daher noch ein enormes Entwicklungspotenzial.
Wie beurteilst du die Liga in diesem Jahr?
Susan Okur Die Klasse ist recht stark und es wird
wahrscheinlich mindestens eine „Zwei-Klassengesellschaft“
geben.
Wer spielt für Dich um den Titel mit?
Susan Okur Busenbach, Homberg, Böblingen und
Schwabhausen
Wer spielt um den Abstieg?
Susan Okur Darmstadt, Besse, Burgstetten und der
unbekannte vierte Verein.
Stärken Deines Teams?
Susan Okur Die mannschaftliche Geschlossenheit und
der Vorteil eines eingespielten Teams.
Welche Mannschaft ist am ehesten für eine Überraschung
gut?
Natürlich werden wir für positive Überraschungen sorgen.
Negative Überraschungen sollte es im Sport und insbesondere
in der 2.Liga der Damen nicht geben.
Was wünschst du dir für die kommende Saison?
Susan Okur Wir wollen den Tischtennissport einer
breiteren Gruppe von Zuschauern zugänglich machen – mit
tollen Spielen und einer Menge guter Laune.
Vielen Dank für dieses erfrischende Interview. Gerade
als Aufsteiger ist die 2. Liga auch irgendwie ein Abenteuer
und mit entsprechender Abenteuerlust kann auch dort einiges
bewegt werden, was wir euch natürlich wünschen.
Interview mit Joachim Lautebach (Manager BFV Hassia
Bingen)
Mit unveränderter Aufstellung geht Hassia Bingen in die
kommende Runde. Von Meng Xiang heißt es, sie könnte nach
ihrem Paris-Aufenthalt wieder mehr trainieren und von den
beiden jungen Spielerinnen Julia Minor und Laura Matzke darf
doch auch noch auf eine Leistungssteigerung gehofft werden.
Fen Liang sollte sowieso zu den stärksten Spielerinnen der
Liga gehören. Ist die Mannschaft dann nicht doch deutlich
stärker als in der vergangenen Saison?
Joachim Lautebach
Das ist vielleicht richtig; allerdings müssen alle
Spielerinnen gesund sein und bleiben.
Fen Liang hat in der letzten Saison das drittbeste Ergebnis
erzielt, Meng ist wieder in Heidelberg und hat wesentlich
mehr Zeit zu trainieren. Laura Matzke ist eine der besten
Nachwuchsspielerinnen in Deutschland und ihre großen
Erfolge – gerade in der letzten Zeit – lassen noch Einiges
von ihr erwarten. Bei Julia erhoffen wir uns natürlich eine
Steigerung, die auch möglich ist, wenn sie entsprechend
trainiert. Mit Annette Hildebrandt (Klein) steht uns außerdem
eine sehr erfahrene Spielerin zur Verfügung, die immer alles
gibt und in vielen entscheidenden Spielen bereits öfters für
eine Überraschung gesorgt hat.
Nachdem in den letzten Jahren doch immer gleich mehrere
Mannschaften – in der vorletzten Saison war es sogar der
Meister – aus der 2. Bundesliga Süd der Damen zurück ziehen
musste, was sagen Sie als erfahrener Manager dazu? Liegt es
an der unseriösen Finanzierung oder ist man als Verein da
recht machtlos dagegen, wenn z. B. der Hauptsponsor zurück
zieht?
Joachim Lautebach Beides ist richtig; es wäre
vielleicht für einige Vereine sinnvoll, mehr auf Kontinuität
zu setzen.
Wie beurteilen Sie die Liga in diesem Jahr?
Joachim Lautebach Die Liga ist recht stark besetzt,
es gibt eine Reihe von Vereinen, die um die vorderen Plätze
mitspielen können.
Andererseits gibt es natürlich auch einige Vereine , die
lediglich gegen den Abstieg spielen können. Zwischen den
Spitzenmannschaften und diesen Teams gibt es meiner Meinung
nach ein großes Leistungsgefälle.
Wer spielt um den Titel mit?
Joachim Lautebach Topfavorit für mich ist die
Mannschaft aus Homberg. Böblingen, Schwabhausen, Röthenbach
und evtl. Fraulautern haben gute Chancen, im vorderen
Tabellendrittel mitzuspielen.
Wer spielt um den Abstieg?
Joachim Lautebach Besse, Burgstetten und Darmstadt
gehören meiner Meinung zu den Mannschaften, die vorrangig
gegen den Abstieg
spielen. Auch wir müssen aufpassen und es darf natürlich
niemand ausfallen. Bei Busenbach kommt es darauf an, wer
letztlich spielt.
Wo liegen die Stärken des Teams?
Joachim Lautebach Langjährige Zugehörigkeit,
immerhin bereits 8 Jahre, mannschaftliche Geschlossenheit
und sehr gute Kameradschaft, starkes Spitzenpaarkreuz, junge
und talentierte Nachwuchsspielerin an Position 3.
Welche Mannschaft ist am ehesten für eine Überraschung
gut?
Joachim Lautebach Momentan schwierig zu beantworten;
ich glaube aber, dass dessen ungeachtet Homberg die
Meisterschaft erringen wird.
Was wünschen Sie sich für die kommende Saison?
Joachim Lautebach Schöne und spannende Spiele,
viele Zuschauer, Fairness und keine Wettbewerbsverzerrung im
Interesse des Tischtennissports.
Vielen Dank für dieses Interview und es war deutlich zu
merken, dass Bingen mit Ihnen schon viele Jahre in der 2.
Liga spielt. Diese Kontinuität wünschen wir euch natürlich
auch weiterhin
Interview mit "Happy" Frank (Manager 1. Damen TSV
Schwabhausen)
Schwabhausen sollte auch diesmal wieder im Vorderfeld
der Tabelle zu finden sein, wie sehen eure mittelfristigen
Ziele aus?
"Happy" Frank Wir haben uns als Ziel den 3.
Tabellenplatz für die kommende Saison gesetzt. Bei einer
vernünftigen Finanzierung könnte auch die 1. Liga in den
nächsten 2, 3 Jahren ein Thema für uns sein, vielleicht
gelingt uns da sogar mit eigenen, jungen Spielerinnen.
Deshalb haben wir schon für die kommende Saison mit
Christina Feierabend (TuS Bad Aibling)
Julia Kahler (SV Niederbergkirchen) Sabine Winter und
Katharina Gassner (beide aus Wörthsee)
bayerische Spitzenspielerinnen nach Schwabhausen geholt.
Seit etwa 20 Jahren macht der Verein eine umfangreiche,
intensive und erfolgreiche Nachwuchsarbeit. In den letzten
Jahren konnten über 20 Jugendliche erfolgreich in den
Erwachsenenbereich eingebaut werden. Die Bandbreite bei den
Damen von 2. Liga, Regionalliga, Bayernliga und
Bezirksligen, sowie bei den Herren von der Landesliga über
Bezirksliga bis Kreisliga bietet
unserem Nachwuchs alle Möglichkeiten.
Mit Burgstetten muss eine sehr
starke Mannschaft der abgelaufenen Saison diesmal kleinere
Brötchen backen. Wie schwer ist es eine Zweitligamannschaft
zu finanzieren ?
"Happy" Frank
Es ist sicher nicht leicht eine Zweitligamannschaft die um
die Plätze 1 bis 4 spielt zu finanzieren. Tischtennis ist
und bleibt eine Randsportart. In Schwabhausen ist das zwar
anders, Tischtennis hat in unserer Gemeinde einen höheren
Stellenwert als Fußball aber dennoch müssen wir um eine
vernünftige längerfristige Finanzierung ( 3 - 5 Jahre), also
besonders um Sponsoren hart kämpfen. Solch ein Fall wie
Burgstetten wäre in Schwabhausen undenkbar. Burgstetten hat
teure Spielerinnen
verpflichtet, die sie letztlich nicht bezahlen konnten.
Wie beurteilst du die Liga in diesem Jahr?
"Happy" Frank
Ich glaube, die Liga ist auch dieses Jahr wieder stark
besetzt. Weil die
Finanzierung schwierig ist, verändert sich das Gesicht der
Liga immer von Saison zu Saison gewaltig. Aus
Kostengründen haben in den letzten Jahren Mannschaften wie
Kassel, Kroppach II, Langweid II, Kleinwalsertal und andere.
zurückgezogen oder es kamen Mannschaften wie Busenbach,
Kroppach oder Schwarza dank eines
Großsponsors nach oben und dann weiter in die 1. Liga. Auch
die neue Ausländerreglung hatte
zwischenzeitlich das Bild der Liga geprägt. Das wird auch in
den nächsten Jahren so bleiben.
Wen erwartest Du am Ende wo in der Tabelle?
"Happy" Frank Immer davon ausgehend, dass die
Mannschaften in ihrer üblicherweise zu erwartenden
Aufstellung spielen können, sehe ich Homberg als
Meisterschaftsfavoriten; Böblingen, Röthenbach und
Schwabhausen auf den vorderen Plätzen; Busenbach 2,
Watzenborn-Steinberg und Saarlouis-Fraulautern im Mittelfeld
und Besse, Burgstetten, Darmstadt und Bingen gegen den
Abstieg spielen.
Wo liegen die Stärken Deines Teams?
"Happy" Frank In einer eingespielten Mannschaft,
mit einer starken Spitzenspielerin und der guten Mischung
mit 2 erfahrenen und 4 jungen Spielerinnen.
Welche Mannschaft ist am ehesten für eine Überraschung
gut?
Saarlouis-Fraulautern könnte durchaus für eine positive
Überraschung gut sein und negative bleiben uns hoffentlich
erspart.
Was wünschst du dir für die kommende Saison?
"Happy" Frank
Mein Wunsch für die kommende Saison im Interesse der
Zuschauer sind sportlich faire Spiele; nicht wie in der
letzten Saison mit Schwarza, die zu vielen Auswärtsspielen
mit der 2. oder 3. Garnitur oder auch nur mit 3 Spielerinnen
angetreten
sind.
Vielen Dank für dieses Interview. Gerade Mannschaften wie
Schwabhausen, die eine breite Basis haben, die sich mit der
Spitzenmannschaft identifizieren, haben es oft schwerer zu
den ganz großen Erfolgen zu kommen, aber wenn es einmal
erreicht ist – und die 2. Liga ist ja schon ein großer
Erfolg – dann stehen sie meist sehr solide da, was wir
Schwabhausen auch weiterhin wünschen.
Interview mit Kirsten Falk (Spielerin TTSV Fraulautern)
Fraulautern hat sich nochmals für die anstehende Saison
verstärkt. Mit Mathilda Ekholm habt ihr noch jemanden für
vorne geholt und Patricia Aubry, die gerade in der Rückrunde
vorne immer stärker geworden ist, wurde gar hinter der
jungen und ebenfalls neuen Withney Ping eingestuft. Vier
Ausländerinnen auf den ersten vier Plätzen, soll das
wirklich die Stammformation sein?
Kirsten Falk (lacht) Natürlich nicht, aber die Liga
ist auch in diesem Jahr so ausgeglichen, dass ein längerer
Ausfall von vor allem Jasna Reed, der durch Verletzung oder
Krankheit ja immer möglich ist, uns doch sehr gefährlich
werden könnte. Um den vorzubeugen, haben wir uns auch noch
die Dienste von Withney Ping versichert. Da es in den USA
kein solches Vereinswesen wie bei uns gibt, konnte sie das
auch problemlos tun, denn ihre Tischtennisaktivitäten werden
dadurch in keinster Weise eingeschränkt.
Ihr werdet also gar nicht mit Withney spielen?
Kirsten Falk Das möchte ich nicht sagen, aber sie
gehört nicht zur Stammformation. Wenn es nötig sein sollte
oder sie sowieso in Deutschland ist, dann ist das eine
weitere Option, die wir ziehen können. Aber Nikola und
Claudia bilden die Stammformation in der Vorrunde. Wir
werden also mit Jasna, Mathilda, Patricia, Nikola und
Claudia in die zweite Liga starten.
Um nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, dass nur die
Spielerinnen spielen dürfen, deren Vornamen mit „a“ enden,
Du wirst Dich in der Vorrunde im Rahmen deines Studiums eine
Zeitlang in den Vereinigten Staaten aufhalten und kannst
dort wohl nicht so trainieren.
Kirsten Falk Ja, ich bin eine Zeitlang bei der
Inhaberin einer bedeutenden amerikanischen Tischtennisfirma
zu Gast. Natürlich werde ich dort die Hände nicht in den
Schoß legen und auch in den amerikanischen Vereinen
versuchen Training zu geben und selbst zu trainieren, aber
in der Vorrunde werde ich mich versuchen mit einigen
Einsätzen in der Regionalliga für die Rückrunde fit zu
machen. Dann ist angedacht, dass ich mich mit Patricia
abwechsle.
War Patricia denn so ohne weiteres mit diesen
Veränderungen einverstanden? Schließlich hat sie doch gerade
in der Rückrunde sehr stark gespielt und bekommt jetzt eine
neue Spielerin sozusagen vor die Nase gesetzt.
Kirsten Falk Patricia ist eine unheimlich
freundliche Person, die dem Verein richtig ans Herz
gewachsen ist und die wir unbedingt halten wollten. Sie hat
sich auch wirklich sehr ins Zeug gelegt. Zu Anfang war sie
richtig geschockt, wie stark die 2. Liga ist. Sie hat aber
viel trainiert und alle Belastungen weggesteckt. An manchen
Samstagspieltagen musste sie vormittags in Frankreich noch
arbeiten, fuhr dann zu uns und hat dann in dem Spiel jedes
Mal ihre volle Leistung gebracht. In Frankreich wollte sie
auch nicht mehr spielen, denn da gab es für sie keinen
richtigen Anreiz mehr und wir waren sehr froh, als sie sich
bereit erklärt hat, bei uns weiter zu machen.
Mathilda Ekholm ist in Deutschland noch eine unbekannte
Größte. Wie kamt ihr auf sie?
Kirsten Falk Das lief über Jasna. Sie hat sie
empfohlen und dann ist der Vorstand aktiv geworden. Da die
gegenseitigen Vorstellungen gepasst haben, konnten wir uns
einigen und werden also verstärkt in die kommende Runde
gehen.
Nachdem ihr mehrere Jahre in der Regionalliga zu den
Spitzenteams gezählt habt, kannst Du doch die beiden Ligen
bestimmt gut vergleichen. Worin siehst Du die größten
Unterschiede?
Kirsten Falk Der Unterschied ist gigantisch! Du
kannst hoch positiv in der Regionalliga vorne spielen und
hast trotzdem hinten in der zweiten Liga Probleme. Ich habe
die ganze Vorrunde gebraucht, um mich darauf einzustellen
und Nikola und Claudia fanden es ähnlich schwierig. Die
neuen und starken Gegner sind natürlich ein enormer
Ansporn, gerade zum Training, denn ohne genügend Training
hast Du da keine Chance. Das einzige wirklich lästige sind
die weiten Fahrten. Für das Auswärtsspiel nach Langweid sind
wir morgens um sieben los. Wenn dann es dann noch ein
Doppelspieltag ist, dann ist das schon sehr anstrengend.
Lassen sich Deiner Ansicht nach denn Hochleistungssport
und Studium miteinander verbinden?
Kirsten Falk Dieses Nebeneinander schwindet immer
mehr. Wegen des Studiums leidet gerade zwischen den Runden
mein Training. Um für die kommende Saison wieder fit zu
werden, muss ich dann zwar intensiv trainieren, aber das ist
dann eher ein Aufholen anstelle eines Sich-Verbesserns. Mir
geht es da wie den anderen, wenn ich viel um die Ohren habe,
dann wirkt sich das natürlich auch im Tischtennis aus.
Während der Schulzeit hatte ich viel mehr Zeit zum Training,
aber es ist in Deutschland fast unmöglich mit Tischtennis
spielen sein Geld zu verdienen, weswegen das Studium bei mir
eindeutig Vorrang hat. In Deutschland kann das wohl nur Timo
Boll. Selbst ein Jörg Rosskopf muss eine Ausbildung machen,
um nach seiner aktiven Zeit eine mehrköpfige Familie zu
ernähren und bei den Damen ist das ja noch schwieriger.
Meine Eltern unterstützen mich darin auch vollständig.
Gerade mein Vater hat mich ja immer zum Training angehalten,
aber sie unterstützen mich natürlich absolut, wenn wegen der
beruflichen Karriere Tischtennis zurück stecken muss.
Mir sind auch meine Bindungen sehr wichtig. Jasna führt ja
sozusagen ein Leben aus dem Koffer. Sie genießt es und hat
auch viele Freunde, die sie auf der Tour regelmäßig sieht.
Dafür muss man aber auch geschaffen sein.
Jasna hat gerade auch in der Rückrunde, wo sie immer
besser in Schuss gekommen ist, bewiesen, dass sie damit
offensichtlich gut zurecht kommt. An einer solch starken
Spitzenspielerin kann sich die gesamte Mannschaft hoch
ziehen. Wie beurteilst Du für die kommende Saison die Liga?
Kirsten Falk Es gibt ein breites Feld recht
ausgeglichen starker Mannschaften. Da es drei Absteiger
geben wird, ist ein spannender Saisonverlauf fast gesichert.
Für uns heißt das primäre Ziel Klassenerhalt und wenn es
geht, so früh wie möglich einigen Abstand zwischen uns und
die Abstiegsränge zu bringen.
Stapelst Du da nicht ein bisschen tief? Schließlich seid
ihr doch erheblich stärker als in der letzten Saison?
Kirsten Falk Nein, wirklich. Gerade in der
vergangenen Saison kam es doch zu einigen völlig
unerwarteten Ergebnissen. Wenn die ein oder andere
Mannschaft nicht komplett antritt oder einen schlechten Tag
erwischt, dann ist so ein Spiel schnell verloren. Das
Spielsystem der Ersten und Zweiten Ligen fördert solche
Überraschungen. Wenn es also schlecht läuft, dann können wir
durchaus auch in Gefahr geraten. Hätte es vergangene Saison
drei Absteiger gegeben, wären wir ja dabei gewesen. Bingen,
die vor uns lagen, hatten mit 13 Punkten ja nicht gerade
wenig erzielt. Die müssen erst einmal erreicht werden.
Wer spielt für Dich um den Titel?
Kirsten Falk Was ich so höre soll
Bundesligaabsteiger Homberg sehr stark sein. Sie sind vorne
sehr gut besetzt und ich gehe einmal davon aus, dass auch
die beiden neuen Ausländerinnen hinten sehr stark sein
werden. Sie wollen wohl auch wieder unbedingt aufsteigen und
das scheint mir von den anderen Mannschaften doch sonst
niemand so.
Wen siehst Du im Abstiegskampf
Kirsten Falk Burgstetten und Besse fallen doch vom
Rest des Feldes deutlich ab. Dann gibt es gleich mehrere
Teams, die es treffen kann.
Worin siehst du die besonderen Stärken Deines Teams?
Mit Jasna haben wir eine überaus starke Spitzenspielrin und
wir verstehen uns in der Mannschaft einfach auch gut. Für
die kommende Saison haben wir viele gute Spielerinnen, die
für einen Einsatz in der 2. Liga in Frage kommen, wozu auch
noch Vanessa Gergen zählt. Wir hatten auch viele Zuschauer,
die eine tolle Atmosphäre geschaffen haben, was ein echter
Heimvorteil für uns ist.
Das stimmt. Bei manchen Spielen schienen sich eure
Zuschauer in einen richtigen Rausch zu klatschen. Stört das
denn nicht die andere Partie, wenn auf der einen Platte für
einen tollen Ball geklatscht wird und auf der anderen
Konzentration gefragt ist?
Kirsten Falk Wir freuen uns darüber und es ist
sicherlich für uns weit weniger störend wie für unsere
Gegner, ein echter Heimvorteil eben.
Befürchtest Du eigentlich, dass in der kommenden Saison
weniger Zuschauer kommen werden, jetzt wo der 1. FC
Saarbrücken bei den Herren ebenfalls in die 2. Liga
aufgestiegen ist?
Kirsten Falk Ich glaube eigentlich nicht. Ich habe
sowieso den Eindruck, dass die Leute nicht nur wegen uns
gekommen sind. Wir haben ja meistens sonntags um zwei
gespielt. Neben vielen unserer Vereinsmitgliedern und Leuten
aus unserem Dorf, die sich einfach einmal Spiele aus der 2.
Liga anschauen wollten, auch wenn sie selbst gar kein
Tischtennis spielen, kamen doch auch eine Menge
Tischtennisfreunde, die bei uns einen schönen Nachmittag
verbringen wollten. Natürlich haben die uns auch angefeuert,
aber wir waren in der zurück liegenden Saison auch so etwas
wie ein Treffpunkt für Tischtennisbegeisterte, die wussten,
dass sich dort eine Menge Gleichgesinnter einfinden würden,
mit denen sich auch ein Gespräch finden würde. Gerade für
unsere Jungs finde ich das sehr wichtig, dass es jetzt
wieder einen Verein in der zweiten Liga gibt und bei den
Herren kann das zur Zeit nur der 1. FC Saarbrücken leisten.
Das schafft neue Motivation und wenn unsere ehrgeizigsten
und besten Jungs mit den Zweitligaspielern Saarbrückens ab
und an trainieren können, werden wir uns dort hoffentlich
auch weiter verbessern. Ich kenne den Spielplan der Herren
nicht, aber es gibt hoffentlich wenig Überschneidungen.
Anstatt hier Konkurrenz zu sehen, sollten beide
Zweitligateams als Chance für das saarländische Tischtennis
betrachtet werden
Was wünschst Du Dir für die kommende Saison?
Kirsten Falk Als erstes, dass wir alle heil durch
die Saison kommen. Ich hoffe wir haben auch weiterhin eine
so tolle Zuschauerunterstützung. Wir Spielerinnen stehen ja
in der ersten Reihe, aber all die Leute, die im Hintergrund
arbeiten, erhalten durch diesen Zuspruch natürlich auch die
Bestätigung für die viele Arbeit, die sie in den Verein
investieren. Wenn möglich wollen wir den Klassenerhalt so
bald wie möglich gesichert haben, um einfach auch das
Vertrauen, dass alle, nicht zuletzt unsere Sponsoren, ohne
die wir das nicht stemmen könnten, zu rechtfertigen.
Unser herzlicher Dank geht auch nochmals an Kirsten. Dieses Interview wurde bereits vorab veröffentlicht und solange Fraulautern Spielerinnen wie sie in ihren Reihen weiß, kann dem Verein um seine Zukunft nicht bange sein. Da unser Nachbarverein über eine große Zahl sympathischer und spielstarker Akteure verfügt, wird es sicherlich auch insgesamt gesehen eine erfolgreiche Saison.
Interview mit Ingo Elze
(stellvertretender Abteilungsleiter des SV Böblingen)
Nach dem Vizemeistertitel aus der zurückliegenden Runde, war ja sogar lange im Gespräch, dass im Falle eines Aufstiegsverzichtes von Schwarza, Böblingen die Chance wahrnehmen würde. Wäre denn die Mannschaft in diesem Jahr bereit dafür?
Ingo Elze
Wir wären dazu bereit gewesen diesen Schritt anzugehen. Jedoch hätte die Mannschaft im Falle eines Aufstieges mit einer Spielerin im vorderen Paarkreuz verstärkt werden müssen. Das ist auch in diesem Jahr so.
Quianhong Gotsch ist zur Rückrunde hin immer stärker geworden und ist wohl auch von ihrer Art her der Mittelpunkt der Mannschaft. Von einer solchen Spielerin profitiert doch sicherlich der Verein auf allen Ebenen, oder?
Ingo Elze Das ist richtig. Durch die Rückkehr von „Hongi“ ging sowohl ein Ruck durch die Mannschaft als auch durch die gesamte Abteilung. Aufgrund ihrer immensen Erfahrung fungiert sie als Leitfigur unserer jungen Mannschaft und ist voll akzeptiert. Entsprechend groß ist auch der Zuschauerzuspruch in Böblingen. Doch das liegt nicht ausschließlich an „Hongi“. Das Team präsentiert sich als echte Einheit in der eine Spielerin für die andere kämpft. Dieses ehrliche Engagement honorieren die Zuschauer, so dass wir nicht überraschend auf Rang eins der Zuschauerrangliste in der 2. Liga stehen.
Wie beurteilst du die Liga in diesem Jahr?
Ingo Elze Die Liga scheint im Ganzen etwas an Stärke hinzugewonnen zu haben, u. a. zeigt es sich darin, wie sich der Absteiger aus der 1. Liga, der Homberger TS, verstärkt hat. Aber auch der Aufsteiger aus Busenbach hat noch mehr Qualität hinzugewonnen. Es wird mit Sicherheit eine Saison mit vielen mitreißenden und spannenden Spielen werden.
Wer spielt für Dich um den Titel mit?
Ingo Elze
Ganz klarer Favorit ist Erstligaabsteiger Homberg TS, aber vielleicht gelingt es der einen oder anderen Mannschaft ihnen ein Bein zu stellen.
Wo liegen die Stärken Deines Teams?
Ingo Elze Teamgeist, Kontinuität, Zuschauer, professionelles Umfeld
Welche Mannschaft ist am ehesten für eine Überraschung gut?
Ingo Elze
Unserem Lokalrivalen aus Burgstetten ist wieder einiges zuzutrauen, wünschenswert wäre dies.
Was wünschst du dir für die kommende Saison?
Ingo Elze
Zu allererst Gesundheit für die Spielerinnen, spannende Spiele und eine dementsprechend gute Stimmung bei den Heimspielen im „Höfle“, verbunden mit einem möglichen Aufstieg in die erste Liga.
Vielen Dank für diese Stellungsnahme. Ein Team mit Quianhong Gotsch sollte es in der Tat nicht schwer fallen, eine überaus erfolgreiche Saison zu spielen, wenn dann auch noch ein neuer Zuschauerrekord heraus springen sollte, wird man sich sicher noch Jahre später an diese Saison erinnern.
Interview mit Werner Wicke (TSV Besse)
Seit Jahren gelingt es Besse immer dem Abstieg zu entgehen. Wie stehen die Chancen in diesem Jahr?
Werner Wicke Es wird noch schwerer als letzte Serie, weil wir ohne Ausländerin spielen.
Besse genießt einen sehr guten Ruf, was die Vereins- und Nachwuchsarbeit betrifft. Wo liegen die Gründe für diese erfolgreiche Arbeit?
Werner Wicke Schwerpunkt unseres Verein ist schon seit Jahrzehnten unsere Jugendarbeit, Wir haben sehr viele aktive Menschen, die in der Jugendarbeit mitmachen. Auf die Ausbildung von Übungsleitern legen wir großen Wert. Seit dem Jahr 2000 beschäftigen wir den engagierten A-Lizenztrainer Martin Mewes, der die Verbindungslinie Schüler/Jugend- und Leistungssport fördert.
Talentierte Schüler werden frühzeitig in Aktivenmannschaften eingebaut. Regelmäßige Jugendfreizeiten werden veranstaltet und Schulprojekte für talentierte Schüler werden mit der Grundschule durchgeführt. Auf die Zusammenarbeit mit Bezirks- und Landesleistungszentrum wird Wert gelegt.. In der gemeindeeigenen Mehrzweckhalle, in der bis zu 20 Tische aufgebaut werden können, ist es auch möglich, während der Ferienzeit zu trainieren. Lehrgänge können ebenfalls vor Ort durchgeführt werden. Es wird auch in entsprechenden Leistungsgruppen trainiert, was die einzelnen Teilnehmer stärker fördert. Die Eltern der Kinder werden in die Vereinsarbeiten mit eingebunden!.
Wie beurteilen Sie die Liga in diesem Jahr?
Werner Wicke
Das Gefälle hat noch mehr zugenommen. Es gibt ein starkes Mittelfeld.
Wer spielt um den Titel mit?
Werner Wicke
Homberg ist klarer Favorit, Homberg ist in beiden Paaren am Besten besetzt.
Böblingen ist unser zweite Kandidat.
Wer spielt gegen den Abstieg?
Werner Wicke
Zum einen Besse, weil nur noch eigenen Talente spielen und zum anderen
Burgstetten, das seine Spitzenspielerinnen verloren hat.
Wo liegen die Stärken Eures Teams?
Werner Wicke Es ist ein junges, ausbaufähiges Team, das sich in dem gemeinsamen Training weiter entwickeln wird und der dadurch geschaffene Teamgeist wird sich in allen Bereichen positiv auswirken.
Welche Mannschaft ist am ehesten für eine Überraschung gut?
Werner Wicke
Fraulautern, weil 2 neue Spielerinnen hinzu gekommen sind.
Was wünschen Sie sich für die kommende Saison?
Werner Wicke
Wenig Stress, keine Verletzungen unserer Spielerinnen, mehr Zuschauer
Vielen Dank. Ein Verein wie Besse, der sich erklärtermaßen die Nachwuchs- und Vereinsarbeit verschrieben hat, wird seine Erfolge eben anders bewerten. Neben der absoluten Leistung wird dort sicherlich die sportliche und charakterliche Entwicklung seiner Spielerinnen einen sehr hohen Stellenwert einnehmen und es ist nur zu wünschen, dass gerade auf diesen Gebieten der Verein auch zukünftig große Erfolge feiert!
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