H G S - Handball-Gemeinschaft-Saarlouis

Die Handballgemeinschaft Saarlouis ist der Zusammenschluss der beiden Traditionsvereine SC Saargold Lisdorf und der DJK Saarlouis-Roden.

Die Spielgemeinschaft wurde im März 1995 gegründet, mit dem Ziel, die Stärken beider Vereine zu bündeln und somit für die Zukunft gerüstet zu sein. Somit konnte jedem Handballer/in in dieser Spielgemeinschaft eine Mannschaft entsprechend seiner/ihrer Leistungsstärke und – bereitschaft angeboten werden. Die kontinuierliche Jugendarbeit konnte nun in den Leistungsbereich integriert werden, was bei etlichen Spielern den Weg in die 1. und 2. Bundesliga ebnete.

Die HGS kann man nun nach 27 Jahren als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Sie hat den Handballsport im Saarland über die Jahre geprägt und ist der Garant für attraktiven Handballsport im Aktiven- wie auch im Jugendbereich. Sowohl der Leistungsbereich als auch der Breitensport haben ihren Platz in dieser Gemeinschaft.

In den letzten 25 Jahren nahmen bei den Frauen zwei bis drei und bei den Herren drei bis vier Mannschaften pro Saison teil. Im Jugendbereich sind in den einzelnen Altersklassen oftmals zwei Mannschaften pro Altersklasse angetreten, so dass im Durchschnitt 15 Mannschaft pro Saison am Spielbetrieb im Saarland und überregional (RPS-Rheinland-Pfalz-Saar; Jugendbundesliga) teilnahmen. Hinzu kommen noch unsere Mini’s, welche ihre Spiele in Turnierform austragen.

Roden Chemnitz – ein epochaler Handballabschnitt der DJK.

Das Jahr 1986 ist in der ehemaligen DDR doppelt fest verankert mit dem Namen Saarlouis. Zum einen wurde in diesem Jahr die erste Deutsch-Deutsche Städtepartnerschaft zwischen Eisenhüttenstadt und Saarlouis beschlossen und zum zweiten gastierte mit Stahl Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) vom 02.-04.06.1986 zum ersten Mal eine DDR- Mannschaft im Amateurbereich zu einem l Freundschaftsspiel in Saarlouis.

Nach mehreren vergeblichen schriftlichen Anfragen bei der damaligen DDR-Sportführung durch unseren damaligen Geschäftsführer Walter Recktenwald, wurde eine Begegnung erst möglich, als der damalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honnecker, zu einem Staatsbesuch in seiner Heimatstadt Neunkirchen und natürlich auch beim damaligen Saarländischen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine zu Gast war. Erst dieser Kontakt sollte die erste Deutsch-Deutsche Sportbegegnung im Amateurbereich besiegeln. Für die erste Amateurbegegnung wurde vom Staatsministerium der DDR die Männer-Mannschaft von Stahl-Karl-Marx-Stadt abgeordnet. Diese Begegnung im Amateurbereich, der man mit großem Interesse entgegenfieberte, fand statt vom 02.-04. Oktober 1986 in Saarlouis. Die Männermannschaft von Karl-Marx-Stadt logierte damals geschlossen im Hotel Putze in der Schulstraße in Roden.

Der Wunsch der DJK Roden auf einen baldigen Gegenbesuch in Karl-Marx-Stadt sollte sich aber trotz Anfragen in den Jahren 1987 und 88 erst vom 15.-18. Juni 1989 verwirklichen, also noch vor dem Fall der Grenz-Mauer. Nach langer Fahrt und einer intensiven Grenzkontrolle wurde unsere 20-köpfige Delegation vor dem Congress-Hotel von den Herren Wittig, Örtl und Kallweit empfangen. Jeder DJK-Sportler erhielt nach der Einweisung in das Hotel noch 100 Ostmark als Taschengeld für die vier Tage Aufenthalt. Während dieses ersten Besuches wurde am 16. Juni auch eine Fahrt zur Augustusburg mit Motorrad – und Jagdmuseum durchgeführt. Nach dem offiziellen Programm gab es dann noch ein von den Offiziellen nicht genehmigtes Treffen im privaten Bereich und in einer Disco. Der 17. Juni war einem Empfang im Rathaus vorbehalten mit anschließender Stadtrundfahrt. Die Rückreise nach Saarlouis am 18. Juni war für alle DJK´ler ein denkwürdiger, emotionaler Abschied, den niemand vergessen kann. Sehr zum Ärger der Offiziellen und „Aufpasser“ standen auf der anderen Straßenseite etwa 60 mittlerweile schon zu Freunden gewordene einheimische Handballer, teilweise mit Frauen, um Abschied nehmen zu können. Diese Kontakte sollten sich dann bis 2006 im ständigen, jährlichen Wechsel mit verschiedenen Gruppen wie Damen, AH- Mannschaft und Jugend wiederholen. Der Kontakt hat sich dann aber von der ersten Begegnung bis dahin nicht nur auf das sportliche beschränkt, nein, es haben sich auch viele persönliche Freundschaften bis auf den heutigen Tag weiterentwickelt.

Nach Öffnung der Mauer 1989 ergriffen wir sofort die Gelegenheit die Freundschaft zu vertiefen. Schon im Mai 1990 hatten wir eine AH-Mannschaft mit Frauen bzw. mit Freundinnen für fünf Tage zu Gast, die alle privat einquartiert wurden, was für alle Chemnitzer ein halbes Jahr vorher noch nicht vorstellbar war. Im Juni gastierte eine Jugendmannschaft in Chemnitz. Außerdem empfing unsere Damenmannschaft die Chemnitzer in Saarlouis. Dass dabei das Besuchsprogramm neben Handball in alle den Jahren bis 2006 nicht zu kurz kam, versteht sich von selbst. In Chemnitz konnten unsere DJK´ler die Sächsische Schweiz, Dresden, Erzgebirge, Spreewald, Karlsbad, die Schlösser Augustusburg und Königstein und vieles mehr bewundern. Auf der Kehrseite konnten die Chemnitzer u.a. die Saarschleife, Trier, Luxemburg und Verdun sehen – Wein in Thörnich an der Mosel verkosten, einen Wandertag mit Überraschungen auf der Teufelsburg in Felsberg erleben.

In der DJK-Reiseepoche 1975-1995, die fast beängstigende Ausmaße annahm, konnte sich also Chemnitz neben 3x Brasilien, St. Nazaire, Paris, Luxemburg, Berlin, Spanien, Ungarn und viele andere Reiseziele getrost sehr gut einreihen.