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100 Jahre DJK Roden 1922 - 2022 Aus der Vereinschronik - 1922-1997 75 Jahre - Teil 7
Als eine Logik dieser Leistungsexplosion dürfen und müssen aber auch die positiven und negativen
Folgen gesehen werden. Die jungen Spieler der vielen Meistermannschaften brachten gerade wegen ihrer hohen Spielkultur
den Namen der DJK Saarlouis-Roden in viele deutsche und europäische Städte,
1977, 1980 und 1983 sogar bis nach Brasilien. Zu der Reisefreudigkeit der Vereinsmannschaft,
die fast beängstigende und atemberaubende Ausmaße annahm, kamen
für die vielen Auswahlspieler auch noch Fahrten mit den Auswahlmannschaften
des Handball-Verbandes Saar, der Diözesan- und DJK-Bundesauswahlmannschaft
hinzu. Wohl kein Verein im Saarland hat, vor allem seinen Jugendmannschaften, soviel
an Reiseerlebnissen geboten, und kaum ein Verein hat in vielen nationalen und
internationalen Begegnungen soviel für die vielzitierten zwischenmenschlichen Beziehungen
getan wie die DJK Saarlouis-Roden. Natürlich trugen und tragen die vielen
internen Feste mit zur inneren Festigkeit und Kameradschaft bei. Nicht unerwähnt
bleiben dürfen natürlich auch die Väter” dieser Erfolgswelle. Den vielen Trainern und
Betreuern, die sich unentgeltlich und ehrenamtlich, oft bis weit über die Grenzen des
zumutbaren persönlichen Engagements für die Jugend der DJK einsetzten und dies
teilweise heute noch tun, muß an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön ausgesprochen
werden.

Jugend Saarlandmeister und -vizemeister S-W 1970

Meistermannschaft 1971 - Aufstieg Saarliga Südwest

Schülerabteilung 1963/64
Trotz dieser hervorragenden DJK-Erfolge muß aber noch ein zweites „Phänomen” in
der DJK angesprochen werden. Durch die hervorragende Talentschmiede, sie besteht
übrigens heute im Jahre 1997 noch, wurden und werden die sehr guten jungen Spieler
aber auch „Fisch an der Angel” für andere spielstarke Mannschafte, die es mit der
Ausbildung von Jugendspielern nicht so ernst nehmen. Sicherlich könnte die DJK
Saarlouis-Roden allein mit den abgewanderten, überdurchschnittlich guten, jungen
Spielern zahlenmäßig zwei Regionalligamannschaften stellen. Es ist aber auch müßig
und hier nicht am Platz, nach dem Warum und Weshalb zu fragen. Trotzdem, und das
muß an dieser Stelle sehr eindeutig gesagt werden, wird es in der DJK Roden niemanden
geben, der einen einmal abgewanderten Spieler „fallen“ läßt, ganz im Gegenteil.
Bewunderung gebührt vor allem den Trainern, die diese Nackenschläge wegstecken
müssen und immer wieder von vorne mit neuen Rohdiamanten anfangen.
Diesen jahrelangen Abwanderungen, meist aus „sportlichen Gründen”, wollten die
Verantwortlichen der DJK und auch des SC Lisdorf mit der im März 1995 gegründeten
Handball-Gemeinschaft vorbeugen. Ob es das Allheilmittel ist, bleibt abzuwarten,
bis heute jedenfalls läßt es sich sehr gut an.
Die sportlichen Erfolge der männl. Mannschaften auf Verbandsebene aus den Jahren
nach der Wiedergründung 1958 bis 1997, dem Jahr des 75jährigen Vereinsjubiläums,
wollen wir für Sie anhand von einigen zwischengefügten Zahlenspiegeln aufarbeiten.
Natürlich wollen wir die interessantesten Begegnungen und angereisten Städte sowohl
auf DJK-Ebene als auch außerhalb der HVS-Pflichtspiele zwischenblenden.
Die anfangs nur für Männermannschaften ausgetragenen Diözesanmeisterschaften
von 1959 - 1971 sahen in Andernach, Rheinbrohl, Trier, Bitburg, Bendorf, Oberursel
und Saarlouis immer unsere 1. Herren sowohl in der Halle als auch auf Großfeld als
Sieger. Erstmals nahmen die Männer 1961 am DJK-Bundesportfest in Nürnberg und
1965 in Düsseldorf nach einer Vorqualifikation in Stuttgart/Zuffenhausen teil. An diesen
nur alle vier Jahre ausgetragenen Bundesmeisterschaften beteiligten sich dann
1969 in Augsburg neben den Herren auch erstmals eine Damen- und eine männl. AJugendmannschaft.
Hier belegte die A-Jugend einen hervorragenden zweiten Platz.
Sie unterlag im Endspiel der 16 teilnehmenden Mannschaften der DJK
Stuttgart/Zuffenhausen mit 12:7.
Freundschaftsbegegnungen der Herren, Damen, der B- und C-Jugend gegen die DJK
Westen 23 Berlin standen über Ostern 1968 in Berlin und Pfingsten 1968 in Saarlouis
auf dem Programm. Schon selbstverständlich, daß die 57 Berliner Gäste privat
einquartiert wurden. Zu einem weiteren Besuch Berlins starteten über Ostern 1969
wiederum fünf DJK-Mannschaften. Alle diese Berlin-Begegnungen wecken noch heute
lebhafte Erinnerungen bei den Beteiligten.


A-Jugend 1974/75 - Saarlandmeister, Südwestmeister, 3. der Deutschen Meistersachaft

A-Jugend - Saarlandmeister 1976/77

1. Herrenmannschaft — Meister d. Saarliga 77/78, Aufstieg in die Oberliga
Den Höhepunkt der Sportfestwoche aus Anlaß des 50-jährigen Vereinsjubiläums bildete
1972 das Freundschaftsspiel der 1. Herren gegen den damaligen Erst-Bundesligisten
SG Leutershausen.
Die zweite Teilnahme einer männl. A-Jugend am Bundessportfest 1973 in Münster/
Westfalen brachte erstmals die Goldmedaille für die Rodener Mannschaft. Gegner
wie Rimpar (11:5), Solingen (14:9), Witten-Annen (14:9), München (11:6), Singen
(11:6) und im Endspiel Mühlheim/Ruhr mit 17:12 blieben auf der Strecke.
Die B1-Jugend war 1973 sowohl in Wiltz/Luxemburg als auch in Saarlouis Sparringspartner
der Luxemburgischen Jugend-Nationalmannschaft.
Ab der Saison 1973 wurde für die aktiven Mannschaften die Feldrunde durch Pokalspiele
ersetzt und ab der Saison 1977 auch für die Jugendmannschaften.
Wie man aus der Tabelle ersehen kann, war das Jahr 1974/75 mit drei Saarlandmeisterschaften,
einer Südwest-Vize-, einer Südwestmeisterschaft und dem 3. Platz bei
der Deutschen Meisterschaft (Turnierform) das bisher erfolgreichste Jahr überhaupt.
Bei der in Mannheim ausgetragenen Deutschen Meisterschaft zwischen den fünf Meistern
der Regionalverbände trafen die Rodener gleich im ersten Spiel auf den späteren
Deutschen Meister Wedding / Nordmeister (12:15), wobei der beste Rodener
Werfer Harald Dörr frühzeitig mit einer schmerzhaften Zahnverletzung weitgehend
außer Gefecht gesetzt wurde. Als danach die heimlichen Favoriten Kärlich/Westmeister
und Füchse Berlin trotz dieses Malheurs geschlagen wurden, trauerte man dem
verlorenen Auftaktspiel vergebens nach.
Sportkontakte schlossen sich an mit Vittel (Frankreich), Düdelingen, Esch/Alzette
und Berchem (Luxemburg), Walldürn (Odenwald), Emmendingen (Schwarzwald) und mit
der Saarlouiser Partnerstadt St. Nazaire in Frankreich. Mit Emmendingen sollte der
Kontakt noch etliche Jahre sehr intensiv andauern. In der Saison 76/77 stellte die DJK
mit 18 gemeldeten Mannschaften einen „Saarlandrekord” auf.
In dieser Saison wurde auch die AH-Runde verbandsseitig eingestellt. Sie war fast immer
eine Domäne unserer Mannschaft. Diese AH sollte aber in den nächsten Jahren
noch oft als 3. oder 4. Mannschaft vielen jüngeren Mannschaften den Schneid abkaufen.
So ganz nebenbei gingen in diesem Jahr nicht weniger als siebem von zehn
Stadtmeister-Titel an DJK-Mannschaften.

Empfang in Roden für den A-Jugend-Bundesmeister der DJK 1973 in Münster/\WVestfalen

D1-Jugend 1972/73 - Vize-Saarlandmeister Halle (insges. 5x Saarlandmeister)

D1-Jugend - Kreismeister 1974/75. Im Halbfinale an Fischbach gescheitert mi 11:10

5. Herrenmannschaft - 1984/85 Meister der Kreisklasse C


D-Jugend 1994

B-Jugend 1995

A-Jugend 1993
Die zweite DJK-Bundesmeisterschaft gelang der männl. A-Jugend unter Lothar
Weißenfels 1977 in Mainz nach Siegen über Großenlüder (17:1), Düsseldorf (10:1),
Essen (17:6), Münster(7:6), Krefeld (25:18) und Oespel-Kley Dortmund (19:5). Sechs
Jugendspieler unserer DJK wurden in die DJK-Bundesauswahl berufen.
Unvergessliche Eindrücke brachte die 1. Herrenmannschaft von ihrem Trip vom 07.
bis 22. März 1977 nach Sao Paulo und Rio de Janeiro mit. Echte Pionierarbeit in Sachen
Handball leisteten Spieler und Trainer Herbert Amann mit einem 5-tägigen Lehrgang
mit sage und schreibe 485 !! Lehrgangsteilnehmern aus ganz Brasilien. Bernhard
Lubjuhn berichtete an der Deutschen Humboldt Schule in Sao Paulo über Handball
und Leben in Deutschland. Der Gegenbesuch des EC Banespa Sao Paulo in
Saarlouis erfolgte 1978 mit den Herren und mit der A-Jugend über den Jahreswechsel
1979/80.
Zwei Rodener (Manfred Zech und Wolfgang Benedix) spielten mit der DJK-Bundesauswahl
Herren in Österreich und sieben Jugendspieler sowie Trainer und Betreuer
mit der A-Jugend-Bundesauswahl beim 1977 erstmals ausgetragenen und gewonnenen
FICEP-Europapokalturnier (Federation International Catholique Et Sportiv) in
Klagenfurt/Österreich.
Unvergessene Erlebnisse dann für drei Jugendmannschaften beim Normandie-Pokalturnier
in Paris, dem größten Turnier der Welt. Internationales Flair brachte die BJugend
von Estoril/Portugal, die italienische Juniorennationalmannschaft, die Jugendmannschaft
von Banespa Sao Paulo und 1980 die Herren vom Dritten der Jugoslawischen
Staatsliga Sarajewo nach Saarlouis.
1980 war auch das Jahr, in welchem die DJK mit Manfred Zech einen seiner besten
Torhüter durch einen tödlichen Verkehrsunfall verlor.
Die A-Jugend der Saison 81/82 mußte als Südwestmeister noch zwei Spiele gegen
den Berliner Meister austragen, um unter die letzten vier zu kommen, die um die
Deutsche Meisterschaft spielten. Gegen den späteren Deutschen Meister hatten unsere
Buben sehr gut mitgehalten, dennoch 23:13 und 21:16 verloren.
Nach der Saison 81/82 wurde Herbert Amann nach achtjähriger Trainertätigkeit von
Wolfgang Kompa abgelöst.
Im Oktober 1983 startete zum dritten- und vorläufig letzten Mal eine DJK-Herrenmannschaft
nach Sao Paulo und Rio de Janeiro. Neben sieben Spielen und vielen
Einladungen stand auch die Besichtigung der weltberühmten Wasserfälle von Iguacu
im Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay auf dem Programm.
Auf große Fahrt gingen im Sommer 1985 die weibl. D- und die männl. E-Jugend nach
Ravensburg/Bodensee und an Pfingsten 1986 die männl. D-Jugend nach Konstanz/
Bodensee mit Turnierteilnahme. Die Jugendmannschaften nahmen mehrmals
an Turnieren in Thaleischweiler/Pfalz, Kirchberg/Hunsrück, Zweibrücken, Friedrichsthal,
Homburg, Lummerschied, Ommersheim, Dillingen, Chälons sur Marne/Frankreich,
Berchem/Luxemburg teil, oft mit je drei oder vier Altersklassen.
1988 war nicht nur das Jahr, in welchem mit Alfred Fuß ein Rodener zum Bürgermeister
gewählt wurde, nein, es war auch das Jahr, in welchem Matthias Görg nach
28 Jahren den DJK-Vorsitz an seinen Nachfolger Jürgen Landry übergab.
Über Ostern 1989 spielten je eine weibl. und männl. C-Jugend und die AH wieder in
Berlin. Die 1. Herrenmannschaft stellte sich erstmals in Karl-Marx-Stadt vor (hierüber
mehr in der Chronik). Bei den Stadtmeisterschaften 1991 konnten die DJK-Jugendmannschaften
sieben von acht möglichen Titel erringen.

Beim 70jährigen Vereinsjubiläum im Mai 1992 spielten die Herren gegen den Bundesligisten
Niederwürzbach und die Damen gegen den 2. Bundesligisten Neunkirchen.
Bei der erstmals seit vielen Jahren wieder ausgetragenen Diözesanmeisterschaft
in Marpingen holten alle Jugendmannschaften A, B, C, D und E die Titel.
Bei einer weiteren Vorqualifikation (gegen Singen/Hohentwiel, Stuttgart/Zuffenhausen,
Mainz-Bretzenheim) sicherten sich die A- und B-Jugend die Teilnahme am DJKBundessportfest
1993 in Bamberg. Beide Mannschaften konnten sich nach überzeugenden
Leistungen die Goldmedaille umhängen lassen. Die B-Jugend schlug Weiden/
Aachen 13:5, Erlangen 11:6, Kley/Dortmund 11:5, Taufkirchen 25:18 und Welper/
Essen 20:11. Die A-Jugend spielte gegen Weiden/Aachen 10:0, Taufkirchen 8:6,
Aplerbeck/Dortmund 4:5, Singen/Hohentwiel 23:12 und im Endspiel gegen Aplerbeck
21:20.
Überlegen konnten die DJK-Jugendmannschaften füdern sifebe n ausgespielten Stadtmeistertitel
1992 kassieren.
Ein erneutes Leistungshoch in der Jugendabteilung der DJK in der Saison 92/93. Nicht
weniger als 15 Spielerinnen und Spieler waren in Auswahlmannschaften der Handball-
Verbandes Saar und des Südwestdeutschen Handballverbandes eingesetzt. Die
Erfolge unserer Jugend wirkten sich sehr positiv auf den jüngeren Nachwuchs aus.
Bis zu 70 Kinder sind der DJK „zugelaufen“. Es konnten vier Mini- und vier E-Jugendmannschaften
gemeldet werden, Zahlen, die im gesamten HVS-Bereich nur Verwunderung
auslösten, aber von den verantwortlichen Trainern ein gerütteltes Maß
an Arbeit und Energie abverlangten.
Alle Saarlouiser Handballvereine waren einverstanden, probeweise für die Saison
93/94 im gesamten Jugendbereich eine Spielgemeinschaft einzugehen. Es muß aber
ganz deutlich gesagt werden, daß die DJK gerade im Jugendbereich in diesem Jahr
aus personellen Gründen keine Spielgemeinschaft hätte eingehen müssen. Trotzdem
haben die Verantwortlichen der DJK aus Vernunftgründen und im Hinblick auf eine
immer noch im Raum stehende Gesamt-Spielgemeinschaft, wenn auch erst eventuell
im nächsten Jahr, zugestimmt.

1. Herren 1993 — Meister der Saarliga, Aufstieg in Verbandsliga

2. Herrenmannschaft 1992/93 - Meister der A-Klasse

E1-Jugend 1995/96 - Vize-Saarlandmeister

E1 Jugend 1996/97
Mini-Mannschaften 1995-97:



Auch ein Rekord für's Guinness-Buch: Sechs Zwillingspärchen 1997 in der DJK
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