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100 Jahre DJK Roden 1922 - 2022 Aus der Vereinschronik - 1922-1997 75 Jahre - Teil 2
Wiedergründung
Durch das Referendum am 23. Oktober 1955, und die politische Rückgliederung der
Saar in die Bundesrepublick Deutschland am 01. Januar 1957, gab es für die Wiedergründung
von DJK-Vereinen an der Saar grünes Licht. Ehemalige Rodener DJK’ler
sondierten die Möglichkeit und die Aussichten einer Neugründung. Obwohl in Roden
nach dem Krieg sich der Sportclub Roden und der Turnverein Roden schon stark
entwickelt hatten, kam es doch zur Wiedergründung, denn in der katholischen Jugend
und in der Kolpingsfamilie wurde schon Fußball bzw. Tischtennis gespielt. Am
02. Dezember 1957 kam es zu einer Wiedergründungsversammlung. Josef Krall als
Hauptinitiator begrüßte die Erschienenen und bat sie, beim Neuerstehen der DJK mitzuwirken.
In den Vorstand wurden gewählt : Vorsitzender: Georg Engels, Schriftführer:
Franz Hafner, Kassierer: Franz Hiry, 1. Beisitzer: Matthias Görg, 2. Beisitzer: Kurt
Arenz, der auch die Leitung der Tischtennisabteilung übernahm. Peter Hafner stellte
sich für die Handballabteilung und Josef Arweiler für die Fußballabteilung zur Verfügung.
Kaplan Franz Schlöder wurde von Pastor Karl Thiel zum geistlichen Beirat der
DIK ernannt. Anschließend wurde dem Vorsitzenden das kleine DJK-Banner übergeben,
das aus der „alten“ Zeit noch hinübergerettet worden war. Von den Mitgliedern
wurde ein neues Banner gestiftet, das 1958 geweiht wurde.
Da es aber in der TT-Abteilung am Nachwuchs mangelte, und somit spielstarke Mannschaften
nicht mehr gebildet werden konnten, wurde die TT-Abteilung 1960 beim
Saarl. Tischtennis Bund abgemeldet, der Spielbetrieb wurde jedoch innerhalb der DJK
aufrechterhalten.

Diözesanmeister 1959 - Herren
Ende 1958 gliederte sich eine 8 Mann starke Kraftsportgruppe als neue Abteilung der
DJK an. Diese Abteilung, die organisch nicht in der DJK gewachsen war, wurde dann,
da die DJK finanziell für die neue Abteilung nicht viel tun konnte und somit Unstimmigkeiten
aufgetreten waren, am 18.01.1961 wieder abgemeldet.
Anfang Oktober 1958 erhielt unsere Handballabteilung unter Leitung von Peter Hafner
eine unvorhergesehene Stärkung. Durch Auflösung der Handballabteilung des 1.
SC Roden kamen fast alle Spieler in die DJK, um hier weiter Handball zu spielen.
Schnell hatte sich die neue Mannschaft in das Vereinsleben integriert. In der Jahreshauptversammlung
am 02.12.1959 wurde Gerhard Gergen zum 2. Vorsitzenden gewählt.
Nachdem die Spartenleiter für Fuß- und Handball auf eine Wiederwahl verzichtet
hatten, wurden für die Sparte Fußball Karl Balg und für Handball Alois Albert '
gewählt. Die Leichtathleten übernahm Georg Engels.
In der Jahreshauptversammlung im Dezember 1960 wurde der gesamte Vorstand
neu gewählt: 1. Vorsitzender: Matthias Görg, 2. Vorsitzender: Otto Lubjuhn, Schriftführer:
Franz Hafner, Kassierer: Günter Altmayer, Sparte Handball: Alois Albert, Sparte
Fußball: Richard Baron, Sparte Leichtathletik: Georg Engels. Mit der Zeit zeigte sich
aber, daß man nur einer Sportart intensiv nachgehen kann, und so blieb es nicht aus,
daß die Zahl der Leichtathleten immer kleiner wurde. Im Jahr 1964 wurde dann die
Leichtathletikabteilung wegen zu geringer Stärke aufgelöst.
Wie gut schon der Ruf der Rodener DJK war, beweist die Tatsache, daß Alois Albert
im Jahr 1961 zum Handballwart der DJK in der Diözese Trier gewählt wurde. Die Sportplatzfrage
erhielt in Roden eine kleine Lösung, da die Stadt Saarlouis hinter der Römerbergschule
ein Kleinsportfeld angelegt hatte. In dankenswerter Weise erhielt die
DJK von der Stadt die Genehmigung dieses Kleinsportfeld zu benutzen. Unsere 1.
Handballmannschaft, die seit 1959 immer wieder Diözesanmeister war, vertrat die
Diözese Trier im Handball auf dem 4. Bundessportfest der DJK in Nürnberg.
Ende des Jahres 1962 bat Alois Albert um Entlastung und wollte, daß ein anderer auf
bestimmte Zeit die Leitung der Handballabteilung übernehme. Albert Thomaser stellte
sich zur Verfügung und leitete 1963 die Sparte Handball. Da die Jugend unbedingt
einen Leiter benötigte, übernahm Franz-Josef Hein diese Aufgabe für 1963.
In der Jahreshauptversammlung im Dezember 1963 gab Franz Hafner den Posten des
Schriftführers, den er seit der Wiedergründung wahrgenommen hatte, ab. Walter Recktenwald
wurde als sein Nachfolger gewählt. Walter Recktenwald ist bis zum heutigen
Tag Schriftführer der DJK. Willibald Lay löste Franz-Josef Hein als Jugendleiter
ab und betreute 1964 unsere Jugendlichen. Alois Albert stellte sich wieder der Handballabteilung
zur Verfügung und löste somit Albert Thomaser ab. Willi Huberty und
Alois Albert waren die beiden Schiedsrichter der DIK.
In der Jahreshauptversammlung im Dezember 1964 wurde der gesamte Vorstand auf
ein weiteres Jahr wiedergewählt. Da die DJK bisher nicht ins Vereinsregister eingetragen
war, beschloß die Versammlung einstimmig die Eintragung ins Vereinsregister.
Im Mai 1965 wurde beim Amtsgericht der Antrag gestellt. Am 06. 12. 1965 war dann
die Eintragung vollzogen. Die Aufgaben des Jugendleiters gingen von Willibald Lay
auf Walter Recktenwald über. Dank der Bereitwilligkeit von Walter Recktenwald konnte
die Arbeit an der Jugend in den kommenden Jahren in einer Hand bleiben.
Einen schweren Verlust erlitt die DJK am 23. 05. 1965. Der Spartenleiter für Handball,
Alois Albert, erlitt auf dem Sportplatz in Dillingen-Diefflen um 10.30 Uhr einen
Herzinfarkt, der zum Tode führte. Die Teilnahme aller DJK’ler an seiner Beerdigung
war ein Beweis für die Liebe und Achtung, die Alois Albert sich in der DJK erworben
hatte. Guido Irsch stellte sich zur Verfügung und übernahm die Leitung der Handballabteilung.
Der seit Dezember 1960 amtierende Kassierer Günter Altmayer konnte aus beruflichen
Gründen die Arbeit nicht mehr fortführen. In der Generalversammlung im Dezember
1965 stellte sich dann Gerhard Hiry zur Verfügung. Guido Irsch wurde von
der Versammlung als Leiter der Handballabteilung bestätigt. Die Jahreshauptversammlung
am 04.12.1966 brachte für den gesamten Vorstand die Bestätigung für ein
weiteres Jahr.
Anläßlich einer Meisterehrung am 19.02.1967 wurde im Beisein von Pastor Karl Thiel
und Religionslehrer Karl Etscheid, auf Initiative von Willibald Lay und Hermann Lubjuhn
hin, ein langersehnter Wunsch der DJK Roden Wirklichkeit. Eine Damen-Handballabteilung
wurde ins Leben gerufen, und am selben Abend stellte Hermann Lubjuhn
schon die erste Damenmannschaft auf. Im Verlauf dieser Feierstunde überreichte
Religionslehrer Karl Etscheid der 1. Mannschaft auf Grund besonderer Leistung die
Sporturkunde der Deutschen Jugendkraft. Bereits am 12.03.1967 konnten 2 Damenmannschaften
für die Feldsaison gemeldet werden.
Die Jahreshauptversammlung am 03.12.1967 brachte die Bestätigung des Vorstandes
für ein weiteres Jahr. An Ostern und Pfingsten 1968 gab es Begegnungen mit der
DJK „Westen 23” von Berlin. In der Stadt Saarlouis wurde 1968 der Stadtverband für
Leibesübungen gegründet, dem die DJK beitrat. Durch den Bau der Mehrzweckhalle
am Stadtgarten bot die Stadt allen sporttreibenden Vereinen neue Möglichkeiten. Daß
diese Halle eine Notwendigkeit war, zeigte sich bei der Belegung der Halle, denn alle
Vereine mußten ihre Wünsche etwas einschränken. Dennoch ein Dank an die Stadt
Saarlouis für diese schöne Halle.
In der Jahreshauptversammlung am 01.12.1968 wurde Franz-Josef Hein zum Abteilungsleiter
für Handball gewählt, zudem wurde er für die DJK in den Sportausschuß
der Kreisstadt Saarlouis delegiert. Auch im Jahre 1969 kam es wieder zu einer Begegnung
mit den Berliner DJK’lern in Berlin. Die Handballabteilung konnte 1969
einschließlich der drei Damenmannschaften mit insgesamt 10 Mannschaften auf den
Plan treten. Am 11.07.1969 ist die Fußballabteilung der DJK Roden aufgelöst und beim
Saarl. Fußballverband abgemeldet worden. Nach Abmeldung der Fußballabteilung
werden in der DJK Roden nur noch Handball und Tischtennis gespielt. Lothar Gerath
ist es zu verdanken, daß die TT-Abteilung im Jahre 1969 neu erstanden ist. Die Handballer
nahmen als Vertreter der Diözese Trier am Bundessportfest der DJK vom 30.07.
bis 03.08.1969 in Augsburg teil. Die zwei teilnehmenden Mannschaften kehrten mit
guten Erfolgen aus Augsburg zurück.

Die Damen-Handballerinnen der ersten Stunde auf Moselfahrt 1968.
Auch die folgenden Jahre brachten der DJK eine starke Aufwärtsentwicklung. Die Jahreshauptversammlung
für 1969 bestätigte den gesamten Vorstand in seinem Amt. In
der Jahreshauptversammlung für 1970, die aus technischen Gründen erst am 23. Januar
1971 stattfand, wurde der gesamte Vorstand sogar für zwei Jahre neu bestätigt,
damit er die Vorbereitung für das 50-jährige Vereinjubiläum im Jahre 1972 auf längere
Sicht treffen könne. Kaplan Karl-Josef Wendling, welcher vom 01.03.69 Präses
war, verließ am 01.03.1971 die DJK Roden und wurde als Pastor in Illingen eingeführt.
Kaplan Antonius Franziskus wurde als sein Nachfolger eingeführt. Nach den
guten sportlichen Erfolgen im Jahre 1971 folgten weitere. So konnten in der Hallensaison
1971/72 allein 6 Mannschaften der DJK eine Meisterschaft erringen. Wahrhaftig
ein schönes Geschenk der Handballer für die DJK Roden im Jubiläumsjahr.
Das Jahr 1972 brachte dann das 50-jährige Jubiläum. Schirmherr der Jubiläumsveranstaltungen
war der damalige Ministerpräsident des Saarlandes Dr. Franz Josef Röder.
Volkswandern, Tischtennis- und Handballturniere, ein Volksleichtathletiktag und
ein Handballwerbespiel der Stadtauswahl Saarlouis gegen die Bundesligamannschaft
der SG Leutershausen füllten den sportlichen Rahmen aus. Ein Festabend am 10.06.
und ein Festgottesdienst am 11.06., bei welchem besonders Wesen und Aufgaben
der DJK betont wurden, bildeten die Höhepunkte im Jubiläumsjahr. Eine besondere
Ehrung wurde am Festabend der Handballabteilung zuteil, die aufgrund ihrer Leistungen
im Handball-Verband Saar und innerhalb des DJK-Diözesanverbandes Trier
sowie auf der DIK-Bundesebene den „Ehrenbrief” der Deutschen Jugendkraft erhielt.

1. Damenmannschaft 1969
Das Jahr 1973 brachte unserer DJK im Vergleich zum Jubiläumsjahr etwas mehr Ruhe.
Auf sportlicher Ebene aber wurde zielstrebig weitergearbeitet. In der Jahreshauptversammlung
am 14.01.1973 erfolgte im Vorstand insoweit eine Veränderung,
als Walter Recktenwald auch die Funktion des Jugendleiters übernahm, die er aber
infolge Überlastung 1975 an Bernhard Lubjuhn übergab. Bei den vielen Mannschaften
wurden die finanziellen Anforderungen immer größer, deshalb beschloß die Versammlung
eine Beitragserhöhung. Die Beiträge sollten in Zukunft per Lastschrift eingezogen
werden. In der Jahreshauptversammlung am 17.01.1971 mußte die Stelle
des 2. Vorsitzenden neu besetzt werden, da der bisherige 2. Vorsitzende Otto Lubjuhn,
der seit Dezember 1960 dieses Amt begleidete, aus Gesundheitsgründen nicht
mehr kandidierte. Auf Vorschlag wurde dann Paul Grohs als 2. Vorsitzender gewählt.
Otto Lubjuhn wurde wegen seiner großen Verdienste um die DJK einstimmig zum
Ehrenvorsitzenden gewählt. Neuer Jugendleiter wurde Norbert Putze, der dann 4 Jahre
die Jugend betreute. Infolge beruflicher Überlastung übergab er am 11.01.1981 die
Jugendleitung in die Hände von Heinz Zöbl. Um den dauernd steigenden finanziellen
Anforderungen nachkommen zu können, ließ der Vorstand keine Möglichkeit aus
seine finanziellen Mittel aufzubessern. Dank vieler Sponsoren, die uns durch Spenden
von Bällen, Sportbekleidung etc. unterstützten, konnte die Vereinskasse immer
entlastet werden. Der Einsatz der vielen uneigennützigen Helfer an den Verkaufsständen
bei der Saarlouiser Emmes, bei den Sommerfesten im Park, bei den Rodener
Tagen anläßlich der Saarlouiser Woche und bei den Fastnachtveranstaltungen
(Grün-Weiße Nacht und Fastnachtumzug) ermöglichte manche finanzielle Unterstützung
für die vielen internationalen Begegnungen unserer Sportler.

Brasilien, Rio 1977

Brasilien 1980 - A-Jugend

Brasilien 1983 - Gesamte DJK-Gruppe in Sao Paulo
Auf Initiative von Paul Grohs und „Chef-Konstrukteur” Willi Balthasar wurden in Eigenarbeit
zwei Verkaufsstände und ein Toilettenwagen hergerichtet, wodurch uns die
Mietgebühren hierfür in Zukunft erspart blieben. Alle diese Planungen und dann auch
Realisierungen in diesen Jahren waren nur möglich, weil ein seit Jahren fast gleichgebliebener
Vorstand die Geschäfte der Rodener DJK führte. Ihm zur Hand stand
natürlich die große Zahl von Helfern, ohne die die gesamte Arbeit nie zu schaffen gewesen
wäre.
Die Jahre nach 1973 sollten auf sportlichem Gebiet neben den Pflichtspielen viele
Begegnungen mit ausländischen Sportlern bringen, da der Sport ja auch Verbindungen
über die Grenzen hinaus schaffen soll. Durch die Partnerschaft zwischen unserer
Kreisstadt und St. Nazaire war hier ein guter Anfang gemacht. Schon 1974 begann
der erste Kontakt mit Sportlern aus St. Nazaire. Die Handball-Abteilung hatte während
der Saarlouiser Woche 1974 eine Damen- und Herrenmannschaft aus St. Nazaire zu
Gast. Daß die Unterbringung der Gäste hier wie dort bei den Sportlern erfolgte, war
eine Selbstverständlichkeit. Aus diesen ersten Begegnungen ergaben sich persönliche
Beziehungen, die bis heute nicht abgerissen sind. Wahrhaftig eine gute partnerschaftliche
Bilanz unserer DJK.
Weitere sportliche Begegnungen mit französischen und luxemburgischen Mannschaften
mögen zeigen, daß wir in der DJK im Sport ein völkerverbindendes Mittel
sehen. Eine besondere Ehre wurde unserer männlichen B-Jugend zuteil. Auf Einladung
des Luxemburgischen Handball-Verbandes spielten sie am 19.01.1974 als Saarlandmeister,
bei der Einweihung der neuen Sporthalle in Wiltz/Luxemburg gegen die
Jugend-Nationalmannschaft von Luxemburg und gewannen mit 16:12. Dieser Begegnung
folgte zwei Monate später ein Gegenbesuch in Saarlouis. Seit 1975 bestehen
auch zwischen dem Handballclub Bouzonville und unserer DJK sportliche Beziehungen.
Es folgten Spiele der aktiven Mannschaften in Mulhouse/Elsaß sowie viele
Begegnungen mit Vereinen aus dem Großherzogtum Luxemburg, hier besonders
mit den Vereinen aus Dudelange, Berchem, Fola Esch und Standart Luxemburg. So
nahmen gerade unsere jüngeren Sportler 1978 und 1979 mit jeweils vier Mannschaften
an dem internationalen Normandie-Pokalturnier in Paris teil.
Daß unsere DJK auch einmal transatlantische sportliche Beziehungen anknüpfen
könnte, hätte sich niemand träumen lassen. Der Januar 1976 sollte hierfür aber den
Anfang bilden. Eine brasilianische Handball-Studentenauswahl aus Sao Paulo war auf
Deutschlandreise und machte im Saarland Station. Auf Einladung der DJK weilte diese
Mannschaft auch am 19. Januar in Saarlouis. Nach der sportlichen Begegnung gab
es ein kameradschaftaftliches Beisammensein, und hieraus entstand dann der Kontakt
mit dem EC Banespa Sao Paulo. So fanden bisher drei Besuche in Sao Paulo und
drei Besuche des EC Banespa Sao Paulo in Saarlouis-Roden statt.

Austausch der Gastgeschenke bei der ersten Sportbegegnung 1986 mit der BSG
Karl-Marx-Stadt in Saarlouis.
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