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100 Jahre DJK Roden 1922 - 2022 Aus der Vereinschronik - 1922-1997 75 Jahre - Teil 5
Fechten
Daß in der Rodener DIK in den früheren Jahren ein reges Leben herrschte, läßt sich
daraus ersehen, daß 1929 auch eine Fechtabteilung gegründet werden konnte. Die
interessierten Sportler besorgten sich aus dem Reich über die „grüne Grenze” Stück
für Stück die Fechtausrüstung und ließen sich von einem Rodener Schneider die
* Fechtanzüge anfertigen. Einen Übungsleiter für das Fechten konnte man sich aus finanziellen
Gründen nicht leisten, und so wurden genau nach Lehrbuch die einzelnen
Übungen fürs Florett- und fürs Säbelfechten einstudiert.
Der erste Auftritt in der Öffentlichkeit fand beim großen Werbeabend der Rodener
DJK am 20.10.29 statt. Die Kritik über dieses erste Auftreten war sehr gut, und man
konnte lesen, daß noch viele DJK Vereine den Rodenern, die ja die erste Fechtabteilung
innerhalb der DJK des Saarlandes hatten, in dieser Sportart nacheifern wollten.
Daß unsere Fechtabteilung bei vielen Sportwerbeabenden anderer DJK Vereine mitwirkte,
sei nur am Rande vermerkt.
Anläßlich des 10-jährigen Bestehens der Fechtabteilung der DJK „Adler” Bad Kreuznach
nahmen unsere Fechter am 15.6.30 in Bad Kreuznach am ersten Fechtvergleichswettkampf
zweier DJK-Vereinsmannschaften im DJK-Reichsverband teil. Die
junge Rodener Abteilung unterlag bei diesem Turnier mit 29:67 Treffern. Zu erwähnen
ist noch, daß es zu dieser Zeit im ganzen Reichsverband der DJK erst 5 Fechtabteilungen
gab. Der Rückkampf gegen Bad Kreuznach fand am 15.3.31 in Roden statt.
An dem zu Ehren unserer Brüder aus dem Reichsgebiet gestalteten „Deutschen
Abend“ wurden die Kämpfe durchgeführt, bei denen eine Steigerung der Rodener
Fechter zu verzeichnen war. Es wurde in 2 Runden gefochten. Als Gesamtergebnis
war zu verzeichnen: Roden 6 Siege bei 59 Treffern, Bad Kreuznach 10 Siege bei 71
Treffern.

Fechtriege 1931
An Pfingsten 1931 verweilten unsere Fechter wieder in Bad Kreuznach und schnitten
bei dem reichsoffenen Treffen der DJK gut ab. Mit dem Jahre 1932 wurde das Training
intensiver, denn es galt, sich für das 3. Reichstreffen der DJK im Juli 32 in Dortmund
stark zu machen. Für die Rodener Mannschaft war die Teilnahme an diesem
Reichstreffen, bei dem der damalige Reichskanzler Brüning in der Kampfbahn „Rote
. Erde” eine beschwörende Rede an die Jugendkraftler hielt, ein tiefes Erlebnis. Bei den
Fechtkämpfen selbst konnten sich 3 Rodener bis in die Endrunde durchkämpfen. Das
nächste größere Kräftemessen fand am 4. und 5. September 1932 in Mainz statt, wo
die DJK Mainz reichsoffene Mannschaftskämpfe durchführte. Auch hier konnte eine
wesentliche Leistungssteigerung festgestellt werden.
Nach öfterem Auftreten unserer Fechter beiWerbeabenden von DJK Vereinen im Saargebiet
führten am 20. August 1933 unsere Fechter ein Vergleichsturnier mit der DJK
Viernheim durch. Viernheim siegte mit 25:24 Punkten und 184:183 Treffern. Bester
Einzelsieger war Willibald Petry. Im November 1933 wurde Peter Schmitz zum Bezirksfechtwart
der DJK gewählt. Obwohl unsere Fechter noch mehrmals an Werbeabenden
der DJK auftraten und so für den Fechtsport warben, gab es in dieser Sportart
leider keine allzugroße Nacheiferung. So konnte unsere gute Abteilung leider nur
zu wenig unter Beweis stellen, was sie wirklich zu leisten vermochte.
Mit dem Verbot der DJK am 30.5.35 durch Gauleiter Bürkel war dann auch das Ende
der Fechtabteilung gegeben. Karl Dietz, ein ehemaliger Aktiver unserer Fechtabteilung,
schreibt unter anderem: In unserer Fechtabteilung hatten wir eine gute Kameradschaft,
und es war eine schöne Zeit, die leider nur allzujäh endete. Geblieben ist
die Erinnerung an eine unvergeßliche Zeit im Kreise unserer damals blühenden DJK.
Abt. Fußball
Mit Fußball begann es 1922. Daß aber die Fußballabteilung der DJK nicht so starken
Nachwuchs wie später die anderen Abteilungen erfuhr, ist darauf zurückzuführen,
daß in Roden bereits ein sehr erfolgreicher Fußballverein, der SC Saarlouis-Roden,
bestand.
Mit Fußball begann es auch 1957. Schon 1956 hatte Erich Marx in Zusammenarbeit
mit Josef Krall eine Mannschaft der kath. Jugend Fußballspiele gegen auswärtige DJKMannschaften
austragen lassen, und in der Spielsaison 1957/58 nahm die Mannschaft
an der Meisterrunde des SFV teil. So standen auch die Fußballer bei der Wiedergründung
der DJK am 02.12.1957 wieder an 1. Stelle.
Josef Arweiler wurde als Abteilungsleiter gewählt. Im Jahre 1959 erhielt die Abteilung
durch den Zugang von mehreren aktiven Spielern eine gute Verstärkung, so daß bereits
2 aktive Mannschaften für die neue Saison gemeldet werden konnten. Durch
den Zugang der neuen Spieler gab es aber Spannungen in der Abteilung, und Josef
Arweiler legte daher sein Amt nieder. Sein Nachfolger Karl Balg konnte allerdings auch
die Spannungen nicht abbauen, und so wurden die beiden Mannschaften vom Spielgeschehen
zurückgezogen.

Fußballmannschaft 1957
Dank des Einsatzes von Karl Balg und der Mühen des Trainers Gottfrois konnte für
die Saison 1960/61 doch wieder eine aktive Mannschaft sowie eine Jugendmannschaft
und eine Schülermannschaft gemeldet werden. Viele guten Spieler verließen
aber den Verein wieder. Enttäuscht und entmutigt übergab Karl Balg im Dezember
1960 sein Amt in die Hände von Richard Baron. Dank der Initiative von Richard Baron
gab es wieder jungen Nachwuchs. Demgegenüber aber stand leider auch der Abgang
so mancher älterer fähiger Spieler.Richard Baron gab nicht auf, die Jugend lag
ihm am Herzen. Ein schwerer Aderlaß war dann 1963 der Abgang von 13 Spielern
und 1 Schiedsrichter. Walter Baron, der seinen Vater als aktiver Spieler in jeder Weise
unterstützte, wurde am 01.10.64 zur Bundeswehr eingezogen. Am 01.01.1967
zählte die Abteilung 15 Aktive, 41 Jugendliche und 43 Schüler. Bei dieser Vielzahl von
Sportlern stand Richard Baron gewissermaßen allein. Auch 1967 und 1968 konnte
keine nennenswerte Unterstützung für Richard Baron gefunden werden. Als 1969 12
ältere Spieler den Verein verließen, war die Fußballabteilung so geschwächt, daß ein
ordentlicher Fortbestand für den Spielbetrieb nicht mehr gegeben war. Da immer
noch keine weitere Unterstützung für Richard Baron zu finden war, und da man Richard
Baron bei seinen 67 Jahren nicht mehr zumuten konnte, so gut wie allein die
Fußballabteilung zu führen, mußte, so sehr es auch schmerzte, ein Schlußstrich gezogen
werden. Am 11. Juli 1969 wurde die Fußballabteilung beim Saarländischen
Fußballbund abgemeldet.
Für seinen unermüdlichen und bedingungslosen Einsatz in unserer DJK gilt Richard
Baron unser besonderer Dank. Bis zu seinem Tod am 26.12.75 hat er der DJK die
Treue gehalten.
Abt. Tischtennis
Wenn in Jubiläumsjahren über die Geschichte einer Abteilung in einem Sportverein
gesprochen wird, so neigt man dazu, all das Positive aus vergangenen Tagen in den
Vordergrund zu stellen. Wir wollen jedoch mit unserem Abriß durch die Zeit des Tischtennissports
in der DJK Saarlouis-Roden mit einem Zeitraum beginnen, der sehr unglücklich
für unsere Abteilung war; zwischen den Jahren 1960 und 1969 gibt es nämlich
aufgrund des Nachwuchsmangels eine tischtennislose Zeit in Roden. Vergessen
scheinen die Erfolge der Anfangszeit im Jahre 1957, als eine Rodener Mannschaft um
Kurt Arenz, Kurt Schleich, Lothar Gerath, Alfred Ney und Norbert Ney auf Anhieb Meister
der Bezirksklasse West innerhalb der DJK-Spielrunde wird.

Tischtennis-Gründungsmitglieder 1957: Lothar Grath, Norbert Ney, Kurt Arenz,
Kurt Schleich, Alfred Ney
Auch der sicherlich glückliche Erfolg im Endspiel um die Saarlandmeisterschaft nach
zweimaligem 6:6 Unentschieden gegen die DJK Neunkirchen, wo lediglich das mit
einem Satz bessere Satzverhältnis die Rodener auf die Siegerstraße bringt, wog drei
Jahre später nicht mehr viel. Die Vizemeisterschaft im darauffolgenden Jahr hinter der
DJK Schiffweiler ist für die neugegründete DJK Saarlouis-Roden ein ebenso gutes
Stelldichein innerhalb der STTB-Familie. Denn ab diesem Zeitpunkt gehörte unsere
Abteilung dem Saarländischen Tischtennisbund erstmals an.
Starten wir also erneut im Jahr 1969 mit der Neugründung der Tischtennisabteilung
unter Vorsitz des Abteilungsleiters Lothar Gerath (+), dessen Verdienste um den Tischtennissport
in Roden wohl unvergessen bleiben werden. Im August 1969 wird dem
Antrag auf Wiederaufnahme in den Saarländischen Tischtennisbund stattgegeben.

Tischtennis-Jugend 1996

Jugendmannschaft 96/97, Dritter der Saarlandliga / Sieger im Saarlandpokal

Schülerinnenmannschaft 1997

Die erste Schülermannschaft 1997

Die Kleinsten aus der Saison 96/97
Mit Beginn der neuen Spielrunde im September 1969 zeichnet sich auch wieder ein
Mitgliederzuwachs ab. Der Abteilung gehören im Jubiläumsjahr 1972 14 Aktive und
29 Schüler/Jugendliche an. In den Folgejahren steigert die Tischtennisabteilung ihr
Engagement so ungemein, daß zeitweise mit sieben Schülermannschaften an der
STTB-Spielrunde teilgenommen wird. Auch in den achtziger Jahren spielen sich gerade
die Jugendmannschaften in den höchsten saarländischen Ligen Erfolge wie Vize-
Saarlandmeister oder Kreispokalsieger ein, es entsteht ein Fundament an jungen
Spielern, die im Laufe der Zeit lernen, auch Verantwortung in der Abteilung Tischtennis
zu übernehmen. Diesem Motto ist die DJK Roden bis heute treu geblieben und
so ist es kaum verwunderlich, daß das Durchschnittsalter des aktuellen Abteilungsvorstandes
unter dreißig Jahren liegt. Gerade zum Ende der 80er Jahre ist dann auch
eine Tendenz erkennbar, gerade Jugendliche im Verein zu motivieren. Die Einführung
eines Jugendausschusses beispielsweise hat sich mittlerweile als Riesenerfolg bewährt.
So wird die Organisation der vielfältigen Aktivitäten, aber auch trainings- und
spielspezifische Dinge in diesem Gremium schon fast von selbst geregelt. Die Mitsprache
der Jugendlichen und auch deren Eltern ermöglicht durch diesen ständigen
Kontakt natürlich auch das bessere Kennenlernen der einzelnen Mitglieder. So kommt
es nicht selten vor, daß Aktivenspieler, die seit ihrer Kindheit drei- bis viermal wöchentlich
in die Turnhalle der Römerbergschule zu Training oder Saisonspiel strömen, von
der „DJK-Familie” oder der „heimischen“ Atmosphäre in der Turnhalle reden.
Die Abteilungsleiter im Überblick:
1956 - 1959 Kurt Arenz
1969 - 1985 Lothar Gerath
1985 - 1990 Hans Haffner
1990 - 1994 Rene Collin
1994 - dato Carsten Sonntag
Der Abteilungsvorstand im Jubiläumsjahr:
Abteilungsleiter Carsten Sonntag
Kassenwart Alexander Hennrich
Pressewart Christian Schnubel
Materialbeauftragter Karsten Pathen
Jugendwart Stefan Sonntag
Schülerwart Christian Schnubel
Beisitzer Karsten Herz
Beisitzer Wolfgang Reckert
Aktuelle Situation
Der Aufwärtstrend hält nun schon seit einigen Jahren an und so ist es kaum verwunderlich,
daß die Tischtennisabteilung mittlerweile wieder auf dem besten Wege
ist, ein großer und erfolgreicher Part innerhalb des STTB zu werden. Mit fünf Mannschaften
im Schüler-/Jugendbereich, drei Aktivenmannschaften sowie einem Seniorenteam
ist wieder Leben in die Rodener Turnhalle gekommen. Oft ist eine peinlich
genaue Einteilung der Trainingszeiten vonnöten, um allen Tischtennisinteressierten
überhaupt ein Forum zu bieten, ihren Sport nach Wunsch auszuüben.
Gerade die Saison 1996/97 brachte an den Tag, wofür unsere gesamte Abteilung seit
vielen Jahren kämpft: nämlich die Verbindung von Erfolg im Sport und Kameradschaft
durch gesundes Vereinsleben. So schloß die 1.Jugend die Saison mit einem hervorragenden
dritten Platz in der Jugend-Saarlandliga. Das Team um Martin Dreier, Daniel
Huth, Thomas Beck, Marc Wagner und Karsten Federspiel holte darüber hinaus
noch den Saarlandpokal nach Roden, wahrlich eine große Leistung der Jungs, die
mittlerweile allesamt in den Aktivenmannschaften integriert wurden. Auch hier zeigt
sich eine gesundes Vereinsleben - alle Jugendlichen wollen auch tatsächlich in Roden
bleiben. Die erste Schülermannschaft erspielte sich in der Kreisklasse einen unglücklichen
zweiten Platz - punktgleich mit dem Tabellenersten aus Beaumarais. Lediglich
das schlechtere Satzverhältnis sprach gegen das Team um Tobias Brünnet,
Martin Becker, Carsten Reckert und Pascal Klein, denn nach verlustpunktfreier Vorrunde
unterlagen sie der Mannschaft aus Beaumarais in der Rückrunde stark ersatzgeschwächt.
Bei den Schülerinnen beendeten Iris Fünfrocken, Nicole Hoffmann, Sandra
Hennrich und Nathalie Wagner ebenfalls als Tabellenzweiter die Saison. Daß die
Rodener aber auch auf nationaler Ebene für Schlagzeilen sorgen, das bewiesen Sandra
Hennrich und Iris Fünfrocken durch ihre Teihabe am siegreichen Team bei „Jugend
trainiert für Olympia” mit ihrer Schulmannschft des Max-Planck-Gymnasiums.
Die Jüngsten in unseren Reihen, die B-Schüler belegten zum Abschluß einen achten
Platz mit 08:28 Punkten. Bereits in der kommenden Runde aber können sie ihre guten
und hoffnungsvollen Trainingsleistungen erneut unter Beweis stellen. Auch im Aktivenbereich
hatte es die Saison 1996/97 in sich: erneut konnte eine Seniorenmannschaft
gemeldet werden, die den sportlichen und geselligen Teil unseres Vereinslebens
durch aktive Trainingsteilnahme und erfahrene Hilfe bei Festivitäten stark
unterstützt. Die zweite Herrenmannschaft setzte sich zum größten Teil aus jungen
Spielern zusammen. Sie fand man nach Abschluß der Saison erwartungsgemäß am
Tabellenende wieder, zeigte jedoch gerade durch einige gewonnen Spiele in der
Rückrunde Kämpfertugenden und so ist auch von den Spielern um Christian Schnubel,
Timo Cavelius, Jürgen Sefrin, Marco Scherzinger, Eric Andres und Andreas
Schmiedner noch einiges zu erwarten. Die erste Herrenmannschaft stellte in der abgelaufenen
Runde ihre Leistungsfähigkeit recht deutlich unter Beweis. War im Vorfeld
der Saison bei der Wahl der Favoriten noch nicht einmal die Rede von Chancen
als Außenseiter, so überraschte das Team um Hermann Emmrich, Carsten und Stefan
Sonntag, Thomas Gerath, Karsten Pathen, Karsten Herz und David Kreutzer doch
mit einem zweiten Tabellenplatz und dem Aufstieg in die erste Kreisklasse.
Um diesen Erfolg zu untermauern gewann die Mannschaft auch noch den Kreispokal und
hatte dieses Jahr einiges zu feiern. Bleibt zu hoffen, daß auch künftig das Glück auf
Seiten der Rodener Tischtennisspieler zu finden sein wird. Unbestritten aber auch,
daß all die Erfolge der jüngsten Zeit nie und nimmer zustande gekommen wären,
hätte es nicht ein überdimensional großes Engagement der Betreuer und Trainer im
Jugendbereich gegeben. Hier haben Leo Mahr, Franz Krämer und Stefan Sonntag tolle
Arbeit geleistet. Dies verdeutlichen nicht nur die beschriebenen Erfolge der Mannschaften,
sondern auch die Ergebnisse unserer Mitglieder auf Ranglisten-Ebene.
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