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100 Jahre DJK Roden 1922 - 2022 Aus der Vereinschronik - 1922-1982 60 Jahre - Teil 6
In der Feldrunde 1972, dem Jahr, in welchem die DJK-Roden ihr 50-jähriges Vereinsjubiläurn
beging, feierte die 1. Mannschaft die dritte Meisterschaft in ununterbrochener
Reihenfolge. Letztlich aber ging das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Oberliga
gegen Elversberg mit 18:8 verloren. Die Meisterschaft der 1. Mannschaft sollte
aber nicht die einzigste bleiben. So hatte die AH-Mannschaft abermals ihr
Abonnement-Soll erfüllt. DieC 1 Jugend wurde Meister der Staffel 1 Saarlouis, scheiterte
aber mit 9:7 im Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft. Die D-Jugend wurde
Kreismeister mit 12:10 über Wadgassen. Das Halbfinale um die Saarlandmeisterschaft
verlor Ottweiler mit 10:6 und nur durch ein 5:15 gegen Fischbach ging der Titel
eines Saarlandmeisters an den Südsaarmeister.
Im September 1972 statteten die 1. Mannschaft (15:7 Sieger), die D-Jugend (15:7 Sieger)
und die B-Jugend (12:7 Sieger) den Düdelingern einen Besuch ab. In den Sportwerbewochen
aus Anlaß des 50-jährigen Vereinsjubiläums wurden umfangreiche Turniere
für AH, Herren, Damen, Schülerinnen und männliche Jugendmannschaften der
Altersklassen A-B-C-D und E durchgeführt. Den Höhepunkt dieser Festwochen bildete
ein Freundschaftsspiel der Stadtauswahl Herren gegen Leutershausen, eine der stärksten
Mannschaften der damaligen Bundesliga.
So richtig wurde der saarländische männliche Jugendhandball ab der Hallenrunde
1972/73 von den Rodenern mit beherrscht. Während die E-Jugend sehr unglücklich
das Endspiel um die Kreismeisterschaft mit 8:7 an Lisdorf abgab, machte die B-, C- und
D-Jugend geschlossen über die Kreismeisterschaft den Weg ins Halbfinale um die
Saarlandmeisterschaft. In Neunkirchen gewann die D-Jugend gegen Ottweiler 12:8,
die C-Jugend gegen Dirmingen mit 14:10 und die B-Jugend gegen Marpingen mit
22:18.
Drei Rodener Mannschaften bestritten also die Endspiele um die Saarlandmeisterschaft
in der Sportschule Saarbrücken. Hierbei unterlag die D-Jugend gegen Gersweiler
mit 16:11, die C-Jugend gewann aber mit 14:13 gegen Erbach und die B-Jugend mit
12:10 gegen Brebach und brachten somit zwei Saar-Titel nach Roden.
Die Feldrunde 1973 sollte einen erneuten Höhepunkt im Jugendhandball bringen. Während
die C-Jugend über den Staffelsieger bis ins Endspiel um die Kreismeisterschaft
vorstoßen konnte, und dort 7:5 gegen Hilbringen verlor, gelang der D- und der BJugend
abermals der große Wurf.
Im Halbfinalspiel der D-Jugend unterlag Aßweiler mit 18:6 und im Endspiel verlor Quierschied
mit 12:4.
Die B-Jugend kam ebenfalls über die Kreismeisterschaft ins Halbfinale, in welehe
Kirkel mit 14:6 unterlag. Im Endspiel hatte St. Wendel mit 11:9 das Nachsehen.
Den spektakulärsten Erfolg aber konnte die A-Jugend an ihre Fahne heften. Zum 2. Mal
an einer DJK-Bundesmeisterschaft als Diözesanmeister teilgenommen, bestimmte die
Rodener Mannschaft auch gleich die Rangfolge. Namhafte Gegner wurden schon in
der Vorrunde ausgeschaltet: Rimpar mit 11:5, Solingen und Annen Witten mit je 14:9.
In der Zwischenrunde mußte München und Singen mit je 11:6 daran glauben, und im
Endspiel der 16 Mannschaften unterlag Mühlheim mit 17:12 Toren. Wahrlich ein hervorragender
Leistungsbeweis auf einem großen nationalen Prüfstand. Auch auf saarländischem Parkett
konnten die Saarauswahltrainer nicht mehr an den Rodener Buben
vorbei. 2 A- und 4 B-Jugendspieler wurden in die Auswahl-Teams berufen.
Die Serie der Meisterschaften riß auch in der Hallenrunde 1973/74 nicht ab.
Der Abonnements-Meister, die AH, stand nach alter Gewohnheit wieder auf dem Siegerpodest.
Die Altersklasse der D-Jugend stellte mit der D 2 und der D 1 gleich 2 Titelträger. Während
die Staffel 2 Saarlouis von der D 2 beherrscht wurde, gelang es der D 1 über die
Kreismeisterschaft bis ins Endspiel um die Saarlandmeisterschaft vorzustoßen, das
diesmal gegen Quierschied verloren ging.
Am weitesten kam die B-Jugend, die es über die ungeschlagene Meisterschaft in der
Landesklasse bis zur Südwest-Vizemeisterschaft brachte, und nur durch das schlechtere
Torverhältnis scheiterte. Diese erstmals für die B-Jugend ausgetragenen Titelkämpfe
wurden in Rodalben/Pfalz in Turnierform abgewickelt. Dabei gelang es den Rodenern
den späteren Südwestmeister Griedel/Hessen mit 11:10 zu schlagen, gegen
Mainz-Gonsenheim/Rheinhessen wurde 10:9 gewonnen, gegen TSG Haßloch/Pfalz
9:10 verloren.
Die B-Jugend stellte sich auch in Saarlouis und in Wiltz(Luxedemr bJuugerndgau)swahl
von Luxemburg als Sparringspartner, wobei jedesmal der Sieg an die Rodener
ging.
Ab der Feldrunde 1974 wurden die bisherigen Feldpflichtspiele für die aktiven Mannschaften
im Handballverband Saar durch Pokalspiele ersetzt. Sowohl in diesem ersten
als auch in den nächsten Jahren schieden unsere Mannschaften fast immer nach den
ersten Durchgängen aus. Wurde zu Anfang auf Kreisebene noch in Qualifikationsgruppen
um ein Weiterkommen gekämpft, so ging es in den späteren Jahren, in der niedrigsten
Spielklasse beginnend, bis ins Endspiel auf Bundesligaebene im KO-System.
Meisterschaften gab es natürlich auch 74 wieder zu feiern. Kreismeiste: wurde die BJugend
mit 20:0 Punkten, während die B2-Jugend mit 15:1 Punkten Meister der Staffel
2 Westsaar wurde.
Die C1-Jugend wurde Staffelsieger mit 28:0 Punkten, verlor aber das Endspiel um die
Kreismeisterschaft gegen Wadgassen mit 2 Toren Differenz. Das gleiche Schicksal ereilte
die E1-Jugend, die als Staffelsieger im Endspiel um die Kreismeisterschaft am
späteren Saarlandmeister Mettlach mit 10:7 scheiterte. Insgesamt acht Rodener Jugendmannschaften
beteiligten sich an der in Trier ausgetragenen Diözesanmeisterschaft.
In drei von fünf Altersgruppen stellten die A1-, die B1 und die D1-Jugend die
Turniersieger.
Offene Turniere wurden von den Rodenern in den verschiedenen Altersklassen in
Kleinblittersdorf, Brotdorf, Völklingen, Trier, St. Arnual, Ehrang, Griesborn, Hilbringen
und Hofen bei Heilbronn besucht.
Ganz zwangsläufig wuchs die Pokalsammlung dabei sehr stark an.
In der Hallenrunde 1974/75 gab es im Jugendbereich eine Leistungssteigerung wie
noch nie.
Noch nie wurde der saarländische Jugendhandball so klar von einem Verein beherrscht
wie heuer.
In den fünf Altersklassen brauten die Rodener Buben, Trainer und Betreuer drei Saarlandmeisterschaften,
einen Kreismeister und einen Staffelsieger zurecht. Darüber hin-,
aus schafften die »Hexer«, wie die Rodener oft betitelt wurden, mit der Al-Jugend erstmals.
die Südwestmeisterschaft und den 3. Platz bei der Deutschen Meisterschaft.
Obendrein erkämpfte sich noch die B1-Jugend die Südwest-Vizemeisterschaft.
Diese Meisterschaftenschwemme verdient es, etwas mehr beleuchtet zu werden, soll
aber auch keine Zurücksetzung der aktiven Mannschaften sein, die in dieser Saison im
Kampf um Punkte wohl keinen Meister stellten, aber sehr gut plaziert waren.

Rodener A-Jugend 1974/75. Saarlandmeister, Südwestmeister und Dritter der Deutschen Meisterschaft. Links: 1. Vors. Görg, Vikar Niederländer, Buschbahcer, Pobantz, Dörr,
Kehrwald, Seyfried, Trainer B.Lubjuhn, Spartenleiter Recktenwald, kniend: Rupp, Harry Recktenwald, Zech, Schors, Benedix.

Nach achtjähriger Tätigkeit verließ Trainer Herbert Amann 1982 in freundschaftlicher Weise unseren Verein. Unser Bild zeigt den Trainer bei der Verabschiedung mit dem langjährigen Spielführer Werner Huth.
Im Aufwind der »Großen« steigerte sich die D-Jugend zur Kreismeisterschaft, scheiterte
dann aber im Halbfinale um die Saarlandmeisterschaft an Fischbach denkbar knapp
mit 11:10 Toren. Die C1-Jugend, die 13-bis 14-Jährigen, standen seit der E-Jugendzeit
zum dritten mal auf dem Treppchen 1 auf Saarebene im insgesamt sechsten Endspiel
in Feld und Halle. Als Westsaar-Kreismeister schaltete die Mannschaft im Halbfinale
den Südsaar-Meister Riegelsberg mit 17:12 und im Finale den Ostsaar-Meister Zweibrücken
mit 16:10 aus.
An dieser Stelle muß erwähnt werden, daß es die drei jüngsten Altersgruppen, die C- Dund
E-Jugendmannschaften »nur« zu Saartiteln bringen konnten, während sich die älteren,
die B- und A-Jugend, bis zur Deutschen Meisterschaft durchringen konnten.
Im Sog der B1 ging sogar die Reserve, die B2-Jugend, in der Staffel Westsaar gegen
ausnahmslos erste Garnituren der anderen Vereine als Meister hervor. Als Saarlandmeister
hatten sich die B1- und die Al-Jugend die Teilnahme an der Südwest-
Meisterschaft gesichert.
Mit sehr viel Pech gab die B-Jugend beim Hessenmeister Wiesbaden mit 13:11 beide
Punkte ab, gewann aber das Heimspiel gegen den Rheinhessenmeister Schott-Mainz
mit 14:11 und das Spiel auf neutralem Platz in Mainz gegen den Pfalzvertreter Thaleischweiler
12:5. Als Lohn der abgeschlossenen Saison konnte sich die B-Jugend also
mit der Südwest-Vizemeisterschaft schmücken, einem etwas undankbaren Titel.
Den größeren Sprung aber machte die A-Jugend. Über die Saarlandmeisterschaft der
Landesklasse mit 33:3 Punkten gelang dieser Jugend bei der »Südwestdeutschen« der
große Wurf. Gleich im ersten Spiel wurde der hohe Favorit Griedel in Butzbach mit
15:12 besiegt. Dann wurde zu Hause der Rheinhessenmeister Mainz Mombach mit
16:13 bezwungen, und nur in Haßloch konnte die Rodener Vertretung mit 11:10 nicht
siegreich bleiben. Das bessere Torverhältnis genügte den stolzen Rodenern zum Titel
und zur Teilnahme an der »Deutschen«, die in Mannheim in Turnierform ausgetragen
wurde.
Gleich im ersten Spiel, in zwei Tagen mußte jede der fünf Mannschaften 4 Spiele bestreiten,
trafen die Rodener auf den späteren Deutschen Meister, den Nord-Vertreter
Weding bei Flensburg, dem man 16:12 unterlag. Geholfen hat den Norddeutschen aber
sicher eine schmerzhafte Zahnverletzung, die dem besten Rodener Werfer Harald
Dörr zugestoßen ist, die dann auch zahnärztlich behandelt werden mußte. Der heimliche
Favorit, der westdeutsche Vertreter Kärlich wurde dann aber mit 17:12 geputzt,
ebenso wie die technisch wohl beste Mannschaft des Turniers, die Reinickendörfer
Füchse aus Berlin mit 11:10. Im letzten Spiel des Turniers, als der Meister schon feststand,
verloren die DJKler dann noch gegen die Süddeutschen »Riesen« aus Schwäbisch
Hall mit 16:13 Toren.
Da Erfolg verpflichtet, wurden Stefan Buschbacher, Harald Dörr, Harald Recktenwald
und Manfred Zech in die A-Jugendauswahl und Herbert Pobantz, Konrad Rupp und Peter
Schors in die B-Jugendauswahl des Saarlandes berufen. Darüberhinaus gehörten
Dörr, Pobantz und Recktenwald dem Südwestdeutschen Kader an.
In der Feldrunde 1975 wurden nur Punktekämpfe der jüngeren Jugendmannschaften
ausgetragen. Sowohl die D- als auch die C-Jugend kamen erneut über die Kreismeisterschaft
ins Halbfinale um den Saartitel. Während die D-Jugend mit 10:3 gegen
Fischbach gewann, gelang es der C-Jugend den 1. FC Saarbrücken mit 14:7 auszuschalten.
Die Endspiele aber gingen bei der D-Jugend gegen Erbach mit 9:6 und bei
der C-Jugend gegen Quierschied mit 22:12 verloren.
Wie schon erwähnt, kann auch in diesem Jahr in der Pokalrunde der aktiven Mannschaften
das frühzeitige Aus, während sich alle Jugendmannschaften für die Leistungsklassen
der jeweiligen Altersstufen für die Halle 1975/76 qualifizieren konnten.

C1-Jugend des Jahres 1975/76. Diese Mannschaft konnte von ihrer Zeit als E-Jugend bis zur B-Jugend insgesamt fünf Saarlandmeisterschaften und Vize-Meisterschaften nach Roden holen.

B -Jugend Saarlandmeister und Südwest-Vizemeister 1975. Von links: Vikar Niederländer, Thuth, Lubjuhn, Seidel P., Schönberger, Rupp, Strasser, Trainer B. Lubjuhn, Spartenleiter
W.Recktenwald, kniend: 1. Vors. Görg, Ney, Schors, Bungert, Barhelt, Pobantz.
Wiederum wurden Turniere und Spiele auch außerhalb des Saarlandes bestritten. Für
die 1. Mannschaft, die A- und die B-Jugend, war zusammen mit der 1. Damenmannschaft
und einer weiblichen A-Jugend Düdelingen in Luxenburg das Ziel.
Willibald Lay verbrachte mit der D- und C-Jugend und fast allen Vätern der Buben ein
schönes Wochenende in Walldürn/Odenwald. Trotz für viele ungewohntem Zeltlager,
demonstrierten beide Mannschaften schönen Handballsport im Turnier mit anderen
deutschen Mannschaften. Die D-Jugend wurde Gruppensieger mit Siegen über Emmendingen,
Frankfurt und Darmstadt, scheiterte dann aber im Endspiel gegen Herzogenaurach
nach Verlängerung 4:3. Die C-Jugend gewann auch alle Gruppenspiele und
auch das Endspiel gegen Emmendingen/Schwarzwald 10:4. Eben mit diesen Emmendingern
bahnte sich in Walldürn eine Sportfreundschaft an, die mit einigen Besuchen
und Gegenbesuchen auf sportlicher Ebene auch zu sehr guten persönlichen Freundschaften
geführt hatte, die noch bis heute andauern.
Einige Rodener Spielerwaren auch in einer Stadtauswahl eingesetzt, dieim Rahmen
der Saarlouiser Woche gegen den 3. der Bundesliga, Rintheim, 23:21 siegte.
In die neugebildete Saarauswahl waren mit Markus Lubjuhn, Ralf Bauer, Georg Strasser
und Stefan Tilmont vier Rodener berufen.
Der Aufschwung, vor allem im Jugendhandball, brachte es wohl mit sich, daß die DJK
Roden mit 18 gemeldeten Mannschaften an der Spitze aller saarländischen Vereine
stand. So stolz der Verein DJK-Roden über die große Anzahl an gemeldeten und auch
am Spielbetrieb beteiligten Mannschaften war, so groß war aber auch der Arbeitsaufwand
für die vielen ehrenamtlichen Trainer und Betreuer. Ihnen sei an dieser Stelle
nochmals herzlich gedankt. Ein Dankeschön aber auch an alle Eltern und Freunde der
Spieler, diesich uneigennützig und kostenlos mit um die Jugend gekümmert haben bis
zum heutigen Tag, sei es beim Transport der Jugend oder beim Helfen oder Arrangieren
von Feiern jeglicher Art.
Bei der 1. Mannschaft war in dieser Saison merklich ein Aufwärtstrend mit dem zweiten
Platz in der Saarliga Südwest festzustellen.
Die C-Jugend konnte als Kreismeister im Endspiel abermals gegen Quierschied, diesmal
den Spies umdrehen und sich nach dem 14:12 Sieg mit dem Titel des Saarlandmeisters
schmücken. Die A-Jugend mußte schon mehr leisten um knapp mit einem Punkt
vor Dirmingen abermals Saarlandmeister zu werden. Diesmal fehlten der Mannschaft
nur drei Tore zum Titel des Südwestmeisters. Dabei begann es mit dem Heimsieg von
21:11 gegen Schott Mainz sehr verheißungsvoll. Schmerzlich dann aber die unglückliche
11:9 Niederlage beim späteren Deutschen Meister in Hüttenberg. Der letzte Sieg
in Butzbach/Hessen gegen den Pfalzmeister Haßloch mit 15:8 konnte Hüttenberg nicht
mehr von Platz 1 verdrängen.
Zu Stammspielern in der Saarauswahl avancierten Georg Strasser und Markus Lubjuhn
in der B-Jugend sowie Manfred Zech, Peter Schors, Herbert Pobantz, Harry Dörr
und Harry Recktenwald in der A-Jugend.
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